Die mobilen Impfteams begannen gestern mit ihrer Arbeit, sie impfen zunächst Menschen in Pflege- und Senioreneinrichtungen. Landrat Joachim Walter erklärte, dass man derzeit nur über sehr wenig Impfstoff verfüge, der mehr oder weniger bereits für die Termine draufgehe, die schon vereinbart sind. Man müsse zweimal im Abstand von drei Wochen impfen, dies wurde bei der Kalkulation der benötigten Impfdosen berücksichtigt. Landrat Walter hofft nun, dass Mitte Januar 2021 ein weiterer Impfstoff zur Verfügung steht und dann mehr Menschen geimpft werden können.
18 Impfstraßen
Von den vorhandenen 18 Impfstraßen würden derzeit nurmehr drei in Anspruch genommen, dies aufgrund der Knappheit des Impfstoffes. Laut der Corona-Impfverordnung des Bundes werden in einer ersten Stufe Menschen über 80 Jahre geimpft. Wer von den Hochbetagten nicht mehr so mobil ist, dass er das Haus verlassen kann, wird vom Hausarzt geimpft – im Rahmen eines Hausbesuches. "Die mobilen Impfteams dürfen nicht zu den Menschen nach Hause kommen, sie impfen nur Menschen in den Pflege- und Altenheimen", erklärt Walter. Auch das Pflegepersonal, welches mit Senioren arbeitet, wird in der ersten Stufe geimpft. Die kostenfreie Impfung erfolgt nach telefonischer Vereinbarung oder per Internet, man erhält dann einen zwölfstelligen Code, der zu den beiden Impfterminen mitgebracht werden muss. Angehörige sollten die über 80-jährigen Menschen beim Telefonieren oder beim Anmelden im Internet unterstützen, betonte der Landrat. Mitbringen muss man zum Impftermin in der Paul-Horn-Arena den Termincode, den eigenen Personalausweis oder Reisepass sowie die elektronische Gesundheitskarte der Krankenkasse. Personen, die Senioren in Heimen oder Krankenhäusern pflegen, benötigen einen Arbeitgebernachweis über die Impfberechtigung.
Securitypersonal bewacht rund um die Uhr die Halle und regelt den Einlass sowie das Parken rund um die Paul-Horn-Arena. Nach der Zugangskontrolle durch die Security und die Legitimationsprüfung mittels Personalausweis erfolgt die Registrierung, die über Nummern funktioniert, die die Impflinge in eine Reihenfolge bringen. Es folgen in der Halle Informationen über einen Film, der in einem Vortragsraum gezeigt wird. Eine ärztliche Aufklärung und ein Anamnesegespräch schließen sich an. Der Arzt klärt über die Corona-Impfung auf, hier kann auch ein Dolmetscher hinzugezogen werden, falls der Betroffene kein Deutsch spricht. Erst dann erfolgt die eigentliche Impfung sowie die Dokumentation der Impfung. Eine halbe Stunde muss danach in einem großen Cafeteria-artigen Wartebereich gewartet werden, die Beobachtungsphase dauert 30 Minuten. Danach geht es zur Ausgangskontrolle. Kreisbrandmeister Marco Buess schätzt, dass sich jeder Impfling rund eine Stunde oder etwas länger im Impfzentrum aufhält, bis alles erledigt ist.
Weitere Dosen
Zunächst wird der Impfstoff von Biontech/Pfizer im Impfzentrum eingesetzt. Für Impfungen im Uniklinikum und im KIZ sind 8775 Impfdosen vorhanden. Ende des Jahres werden weitere 7800 Impfdosen erwartet. Im kommenden Jahr werden wöchentlich weitere Impfdosen angeliefert. Ab Mitte Januar soll noch zusätzlich der Impfstoff von Moderna geliefert werden.
Das Zentrale Impfzentrum ist für die Landkreise Tübingen, Reutlingen, Zollernalb, Calw, Sigmaringen und den Bodenseekreis zuständig.
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