Die gelb markierten Flächen veranschaulichen illegale Ablagerungen von Baumaterial auf dem ehemaligen DHL-Gelände in Rottenburg. Foto: Stadt Rottenburg

Stadt Rottenburg entstehen für die Entsorgung auf dem DHL-Areal 176.000 Euro Kosten.

Rottenburg - So sparen sich Bauunternehmer auf illegale Weise Hunderttausende Euro: Statt schadstoffhaltiges Baumaterial teuer zu entsorgen, laden sie es einfach auf einer fremden Baustelle ab. Manchmal fällt dies nicht einmal gleich auf. Der Stadt Rottenburg entstehen auf dem DHL-Areal im Dätzweg außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von 176 000 Euro, weil sie illegal abgelagertes Material entsorgen muss.

Nach Angaben der Stadtverwaltung seien die Ablagerungen in diesem Sommer festgestellt worden. Schon im März vergangenen Jahres sei die Schlussabnahme für den Abbruch auf dem DHL-Areal erfolgt. Dabei sei als Mangel festgestellt worden, dass das Haufwerk der Firma Libare – 4100 Tonnen – noch nicht abtransportiert wurde. Außerdem sei auf dem Gelände noch Schutt vom Aufbruch einer Asphaltdecke gefunden worden.

Der nicht abgeholte Schutt spielte den Übeltätern wohl gut in die Karten. Denn so konnten sie auch noch ihren Schutt relativ unauffällig auf dem Areal ablagern. Insgesamt elf Haufen sollen illegal auf das Gelände gebracht worden sein. Ein Täter sei laut Oberbürgermeister Stephan Neher schon gefunden worden. Er habe seine Ablagerungen mittlerweile entsorgt. Rund 5500 Tonnen vor allem an Lehm unterschiedlicher Schadstoffklassen sollen aber noch auf dem Gelände liegen. Neher sagt: "Falls der Verursacher gefunden wird, werden die Kosten an ihn weitergegeben."

In der Diskussion um illegale Ablagerungen kam im Gemeinderat die Frage auf, wie man sich in Zukunft vor de dreisten Vorgehen schützen könnte. Die Verwaltung wolle Baugelände einzäunen. Nachdem die Ablagerungen auf dem DHL-Areal entdeckt wurden, seien auch dort ein Zaun und zeitweise sogar Kameras angebracht worden.