Nach der Taufe der Hopfa-teufele wurden auch die Zuschauer kräftig abgestaubt – die Stimmung war ausgelassen und es wurde der Beginn der Fasnet gefeiert. Fotos: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Premiere: Abstauben der Hopfa-teufele Baisingen. Erste Gedanken an einen eigenen Umzug.

Rottenburg-Baisingen - Aus der Taufe gehoben wurden die Original Baisinger Narren im vergangenen Jahr bei der Gründungsversammlung. Aber nun ging es erstmals "dagega". Die fünfte Jahreszeit hat seit Sonntag die Baisinger Narren erstmals voll im Griff, und zum Abstauben und der feierlichen Taufe der ersten Hopfa-teufele kamen viele Zuschauer. Mit seinem Handwagen kam Maskenabstauber Wolfgang Ottmar auf den Schlosshof – hierin lagen die Masken des Vorstandes sowie ein grausiges Gebräu, mit dem die Hästräger getauft wurden.

Doch zuvor hatten sich einige Hopfa-teufele unter einem Tuch versteckt, sie harrten der Dinge, die sich ankündigten. Der Maskenabstauber inszenierte das Spektakel geheimnisvoll, redete aber zunächst Tacheles. "Wenn dia des diesmol wieder net nabrengad, no sollet se nau grad’s ganz Johr narret sei."

Nach der Bruddelei ging es zur Sache: Der Abstauber verkündete den Beginn der Baisinger Fasnet. "Der Hopfa-teufel der goht omm, ond treibt seine Spässle em Flegga rom." Des Weiteren erfuhren die Zuschauer, dass es in Baisingen in den kommenden Wochen rundgehen wird – die Narren treiben’s bunt.

Fabian Heinzelmann ist der Erste

Nach der Ankündigung, dass der Staub von den Masken müsse, regte sich etwas unterm Tuch. Die Hopfa-teufele krochen hervor und Wolfgang Ottmar hauchte den Masken mit Bier den Odem ein. Zuerst kamen Oberteufel und Zunftmeister Fabian Heinzelmann dran, dann die weiteren Vorstandsmitglieder.

Nach dem Abstauben schritt der Abstauber zur Taufe der ersten Hopfa-teufele. Jetzt kam der grauslige Sud zum Einsatz, den Ottmar vorbereitet hatte. "Krötenbein und Unkenschleim, Zauberspruch und Teufelsreim, Entenpopel, Affenfurz, Hex und Mex ganz kurz" – so begann der Maskenabstauber mit der Zeremonie. Weiter ging’s mit: "Alter Löffel, Brodeltopf, grüne Grütze, Rattenkopf, alles rein in das Gemisch, Gutes kommt heut’ auf den Tisch...".

Danach forderte der Maskenabstauber die Hopfa-teufele aus der Vorstandschaft auf, einen Eid zu leisten. "Einem jedem zur Freud und keinem zum Leid." Danach mussten die neuen Hopfa-teufele das Gebräu trinken – zwar waren keine Krötenbeine im Sud, aber so mancher verzog das Gesicht, denn angeblich waren Knoblauchzehen und rohe Eier in dem Gemisch.

Nach der Taufe durften die neuen Hopfa-teufele auch mit den Zuschauern ihr Unwesen treiben, mitten in der Menge auch Ortsvorsteher Horst Schuh mit seiner Frau. Er kann sich vorstellen, dass mit den Jahren das Abstauben und später auch die Schlüsselübergabe am "Schmotzigen" im größeren Stil zelebriert werden können. So habe man in früheren Jahren auf dem Schlossareal schon eine Bühne gehabt, "hier passen locker einige hundert Leute auf den Platz." Sogar an Umzüge wird schon gedacht.

Baisingen hat nun endlich seinen eigenen Narrenverein, und die hundert Zuschauer waren sicherlich mehr, als man anfangs erwartet hatte.

"Es ist toll, dass die Original Baisinger Narren so gut ankommen, und wir haben auch ein dicht gepacktes Programm für die Fasnetszeit", erklärte Zunftmeister Fabian Heinzelmann. So wird man die Hopfa-teufele in Ergenzingen, Weitingen und Altheim bei Umzügen und Brauchtumsabenden erleben können. Derzeit erarbeiten die Narren einen Brauchtumstanz, der dann am Schmotzigen in Baisingen aufgeführt wird.

Bei Glühwein, Fasnetsmusik und Gulaschsuppe wurde noch bis in die Nacht die Premiere der Narren gefeiert.