Rund 50 Interessierte hatten sich in Ergenzingen versammelt, um den Ausführungen des Autors zu lauschen. Foto: Scharnowski Foto: Schwarzwälder Bote

Lesung: Autor Marc Renz stellt in Ergenzingen sein Buch "Zeitfunk – Lusitania never happened" vor

Marc Renz dürfte als Roman-Autor wenigen Lesern bekannt sein. Am Samstag stellte er sein Buch mit dem Titel "Zeitfunk – Lusitania never happened" im Bürgerhaus Ergenzingen vor.

Rottenburg-Ergenzingen. Die Volkshochschule hatte eingeladen, Dozentin Andrea Dettling kümmerte sich um die "Wohlfühl-Atmosphäre". Etwa 50 Interessierte hatten sich eingefunden – darunter auch die Eltern von Renz. Dieser erklärte in der Einführung seine Ideen. Anfänglich konnten viele Anwesende nicht viel mit Technologien, die in Schiffen und Flugobjekten vor allem militärischer Art zum Einsatz kommen, vorstellen. Anhand einer Bild-Präsentation führte Renz aber in in verschiedene Technologien ein und erklärte auch deren Eigenschaften und Eigenheiten. Nach jedem der einzelnen vorgelesenen Kapitel warteten die Zuschauer gespannt auf die Fortsetzung.

Eine Mischung aus Fakten und reiner Fiktion

Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge US-amerikanische Physiker Joe Campbell, der an der Harvard University in Cambridge den Funkzeitsprungeffekt entdeckt, mit dem man Funksignale aus der Vergangenheit empfangen kann. Renz erarbeitete sich ein außergewöhnliches Gedankenexperiment rund um die Zeitmaschine. Er dreht die politische Welt auf den Kopf, zeigt Machtmissbrauch und Gier – aber auch den Forscher, dessen Ziel es "nur" ist, Neues zu entdecken.

Mit "Zeitfunk – Lusitania never happened" gelang Renz eine Mischung aus historischen Fakten, reiner Fiktion und einer Brise Science Fiction, die erschreckende Parallelen zur Gegenwart aufweist. Es ist sicherlich kein "Schlaf-gut-Buch", sondern eher ein Werk für Menschen, die sich für das Zeitgeschehen interessieren und auch mit Technikbegriffen etwas anfangen können.

Idee kam im Gespräch mit den Großeltern auf

Das Buch regt zum Nachdenken an – und eröffnet vielleicht sogar eine neue Sicht auf die Welt, das Leben und das Ver- oder Misstrauen, das man der Politik entgegenbringt.  Das Buch "Zeitfunk – Lusitania never happened" veröffentlichte er im Self-Publishing-Verfahren. Daneben hat er bis dato noch zwei weitere Bücher geschrieben. Auf die Idee zu besagtem Buch kam er im Gespräch mit seinen Großeltern: Irgendwann saß man gemütlich beisammen, der Großvater berichtete von seinen Erlebnissen aus dem Krieg, während die Großmutter Bilder zeigte anhand derer Renz den "Kriegs-Leiden-Weg" verfolgte.

Marc Renz, Jahrgang 1968, studierte Ende der 80er-Jahre Nachrichtentechnik an der Berufsakademie in Stuttgart. Von 1992 bis 2007 arbeitete er in der Telekommunikationsindustrie in München und im saudi-arabischen Riad. Seit 2007 ist er in der Luftfahrtbranche tätig. Er ist ein Mann, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht, was er bei der anschließenden Fragestunde bewies: Locker, ehrlich und humorvoll kommentierte er Fragen und gab einige auch an das Publikum zurück.