Christina Kampmann Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: SPD lädt zum politischen Aschermittwoch mit Christina Kampmann

Rottenburg (amb). Christina Kampmann, ehemalige Familienministerin in Nordrhein-Westfalen und frühere Bewerberin auf den Posten des Bundesparteivorsitzenden war zu Gast beim politischen Aschermittwoch der Rottenburger SPD. Der Ortsverein und die Fraktion luden ins Bürgerwachheim ein. Einige Plätze blieben leer, dennoch war die Veranstaltung mit 70 Interessierten gut besucht.

Zunächst besangen der Rottenburger SPD-Ortsvereinsvorsitzende Mathias Kotowski und die SPD-Kreisvorsitzende Bettina Ahrens-Dietz die "Sozi-Perle" Hamburg. "Hamburg zeigt uns wie es gehen kann, vergesst Schwarz-Gelb und Grün", sangen Kotowski und Ahrens-Dietz. "Rot, schön rot" sei Hamburg, und so müsse auch Rottenburg und der Kreis Tübingen werden. Kotowski und Ahrens-Dietz führten humorvoll und launisch durch den Abend und verteilten hier und da kleine Stiche an die Gegner.

"Andere machen es mit Populismus, wir mit Politik und demokratischer Tradition", so Kreisvorsitzender Andreas Weber. Ein richtiger politischer Aschermittwoch sei nicht zuletzt eine "Feier der Demokratie". Martin Rosemann, Bundestagsmitglied der Kreis-SPD, wetterte gegen die AfD, und auch gegen die CDU, die in Thüringen einen Minister gemeinsam mit den AfD-Stimmen gewählt habe. "Das ist ein Dammbruch, das ist eine Grenzüberschreitung der Demokratie." Rassismus werde so "salontauglich". Doch der Anschlag in Hanau zeige, dass man den Anfängen wehren müsse. "Mit Rechtsradikalen darf es keine Zusammenarbeit geben", fand Rosemann klare Worte. In Hamburg sei dann die AfD abgestraft worden. Die SPD sei hier als klarer Sieger der Wahlen hervorgegangen. Rosemann warf der CDU auch vor, die AfD und die Linke in einen gemeinsamen Topf zu werfen. "Das ist eine gefährliche Verharmlosung der AfD", betonte der Bundestagsabgeordnete.

Anschließend schloss sich Christina Kampmann den klaren Worten Rosemanns an. 2013 in den Bundestag gewählt, gehört Kampmann diesem auch heute noch an. "Die Narren sind los" – das gelte nicht nur für den Karneval, sondern auch für die CDU. So gab es Seitenhiebe für die "vier Musketiere" Merz, Laschet, Röttgen und Spahn. An ihnen komme keiner vorbei. Kampmann wetterte gegen das Burkaverbot: "Nicht die Burkas sind das Problem, sondern das schiefe Frauenbild der CDU." Frauen würden auch im Jahr 2020 weniger verdienen als Männer: "Das ist der eigentliche Skandal." Kampmann sprach sich für sozialen Fortschritt und mehr Frauenrechte aus.