Schöne Aussicht: Rottenburg ist laut einer Studie "aufstrebend". Foto: ©cityfoto24 – stoke.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Studie: Platz 21 im deutschlandweiten Ranking / Positive Einwohner- und Lohnentwicklung

Rottenburg. "Das sind Deutschlands aufstrebende Regionen!" titelte das Magazin "Kommunal". 581 mittelgroße Städte zwischen 20 000 und 75 000 Einwohnern wurden von dem Magazin gemeinsam mit dem Standortanalyse-Tool Contor-Regio untersucht. Eines der Ergebnisse: Rottenburg gehört zu den Städten, die sich besonders gut entwickeln.

Im Ranking nimmt die Neckarstadt Position 21 ein und liegt damit locker in den Top 50. Studien dieser Art gibt es nicht wenige, aber die Auftraggeber betonen die Besonderheit ihrer Studie. "Der Schwerpunkt der Analysen liegt meist immer auf der Ökonomie. Das ist ein wichtiger Faktor. Denn sie sichert letztlich die Finanzierung des Gemeinwohls. Welche Frage bei den Analysen aber immer wieder zu kurz kommt, ist nicht nur, welche Städte perfekte Ausgangspositionen haben, sondern auch, welche sich in den letzten Jahren positiv entwickelt haben", schreibt das Magazin.

Grundsätzlich sei zu erkennen, dass "das ohnehin strukturstarke Baden-Württemberg eine positive Entwicklung verzeichnet". Rottenburg ist die fünftbeste Stadt aus Baden-Württemberg. Noch besser schneiden Laupheim (Kreis Biberach, Platz 3), Schwäbisch Hall (7), Stutensee (Kreis Karlsruhe, 16) und Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis, 18) ab. Von den Nachbarstädten der Neckarstadt schneidet noch Mössingen mit Platz 39 sehr gut ab. Herrenberg landet auf Rang 57, Nagold auf 59. Horb liegt auf Platz 99, Freudenstaft auf Platz 108.

Auf Platz eins der Studie liegt Werder (Havel) in Brandenburg. Auf dem letzten liegt die Kreisstadt St. Wendel im Saarland.

Doch welche Kriterien wurden untersucht und wie konnte Rottenburg punkten? Die Studien-Initiatoren haben mehrere Indikatoren herangezogen. "So zeigen zum Beispiel die Bevölkerungsentwicklung und der Wanderungssaldo an, wie attraktiv die Städte auf Menschen wirken. Die Zahl der Arbeitslosen und die der Insolvenzverfahren geben einen ersten Hinweis auf die soziale Sicherheit vor Ort." Gut laufende Unternehmen seien enorm wichtig für Städte, da sie nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch die Wirtschaft ankurbeln, heißt es weiter. "Zudem haben wir uns auch die soziale Sicherheit angeschaut. Genauer: Die Löhne in einer Region. Haben sie sich in den letzten Jahren positiv entwickelt und bieten den Menschen somit einen besseren Lebensstandard? Oder bleiben sie dauerhaft auf gleichem Niveau?" Zur sozialen Sicherheit gehöre aber auch die Kriminalitätsrate, die Contor Regio ebenfalls untersucht hat. Wichtige Indikatoren für das Wachstum einer Stadt seien die Entwicklung von Einfamilienhäusern, Wohnungen und die Neubaubedarfsprognose 2030, die man herangezogen hat.

Fast in allen Kriterien schneidet Rottenburg überdurchschnittlich ab. Bevölkerungs- und Lohnentwicklung liegen deutlich über dem Mittelwert, auch die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen ist positiv. Auch die Firmen scheinen größtenteils auf stabilem Fundament zu stehen, wenn man die geringe Zahl an Insolvenzverfahren als Kriterium heranzieht. Auch mit der niedrigen Kriminalitätsrate punktet die Neckarstadt. Einzig bei den Rubriken "Entwicklung Wohnungen" und "Entwicklung Einfamilienhäuser" sowie "Baugenehmigungen Wohnungen" hinkt Rottenburg ein wenig hinterher. In Sachen Bautätigkeit sollte die Stadt laut Studie also noch zulegen.