Foto: Bartler Team

Festival geht nach drei Tagen zu Ende. Bands reisen Publikum noch einmal mit. Mit Videos

Rottenburg-Seebronn - Wespenalarm auf dem Campingplatz, Gewitter-Angst bei Horst Franz. Doch beim 12. Rock of Ages ging alles glatt.

Zwei Tage waren schon der Knaller. Doch am Sonntag dann der Höhepunkt für die gut 12 000 Fans!

Erst die Kult-Deutsch-Rocker von der Spider-Murphy-Gang ("Skandal um Rosi"). Dann Thunder mit einem Mix aus Hard-Rock und Blues. Chris mit seinen grauen Locken und der Schlaghose im Hippie-Look rastet völlig aus: "Das geht ab! Ich bin schon zum 12. Mal hier – und hier kann man richtig rocken."

Kim Wilde schafft es diesmal nach Seebronn

19.25 Uhr. Das Wunder. Diesmal kein Ersatz, weil der Flieger steckenblieb wie im Vorjahr. Nein. Kim Wilde höchstpersönlich steht auf der Bühne! Legt gleich voll los mit "Just can’t get enough of your Love". Die Mädels stürmen zur Bühne. Blondes Haar, langer, schwarzer Mantel und rotes Tuch an der Seite. Volle Power, Hände hoch und mitsingen, als sie den Song "Any Play, any Time" anstimmt. Besonders beim Nena-Teil (die diesmal leider nicht in Seebronn war): "Gib mir die Hand, ich bau Dir ein Schloss aus Sand."

Bibbern um Kim. Veranstalter Horst Franz scherzt: "Kurz vor dem Auftritt habe ich sie gefragt, ob ich sagen soll, dass sie den Flieger verpasst hat. Doch Kim hat nur gegrinst: Sag doch die Wahrheit. Diesmal bin ich mit dem Bus gekommen."

Klar, dass auch Kims Mega-Song "Kids in America" noch abgeht. Und alle singen das "Woho" mit – logo!

Während dessen sitzt Mark auf der Decke neben der Bühne. Der Tequila-Mann, mit dem ich im Video sein Kultgetränk mit Zimt kosten durfte. Mark ist am dritten Tag etwas geschafft. Klar, sein erster Spruch: "Hast Du noch Tequila?" Dann frag ich ihn, wie es auf dem Campingplatz ist. Mark grinst: "Eigentlich alles entspannt. Bis auf die Wespen. Hier ist echt Alarm, ich habe auch einen Stich!"

Und – der Wespenalarm auf dem Campingplatz ist auch das einzige, was es laut Veranstalter Horst Franz an Besonderheiten gibt: "Polizeilich und von den Sanitätern her ist alles ruhig verlaufen. Es gab nur ein paar Wespenstiche."

Stiche? Das ist eher untertrieben für die Hard-Rock-Lokomotive, die Gotthard dann lostritt. Sänger Nic Maeder rennt wie ein Irrer über die Bühne. Heizt Leo Leoni und Freddy Scherer an den Gitarren an, haut mit auf die Tasten beim Keyboarder Ernesto Ghezzi. Dann rein ins Publikum: "Es ist so geil, hier zu sein." Dann auf English: "Let’s celebrate 25 Years of Gotthard"

Klar, auch ein bisschen Spaß muss ein. Nic zu Leo: "Play that Riff". Der Gitarrist spielt das Intro von "Highway to Hell". Nic: "No, the other one." Leo antwortet mit "Smoke on the Water". Nic: "No. Just play the right one." Und dann geht’s ab bei "Hush". Die Gewitterwolken stehen dunkel über der Bühne. Doch das Wetterleuchten ist weit weg.

Kurz vor dem Headliner hatte es kurz geregnet. Kein Wunder, dass Veranstalter Horst Franz gestern sagt: "Das war das Beste: Dass das Wetter so gehalten hat! Die Bands waren alle der Knaller – Dee Snider war ein Brett! Wir fangen jetzt an, für das nächste Rock of Ages zu arbeiten. Ich hab da ein paar Ideen."

Wir sind gespannt. Das 12. Rock of Ages hat jedenfalls voll durchgerockt!

Mehr zum Rock of Ages in unserem Special.