Ausstellung in der Rottenburger Zehntscheuer öffnet am 29. Mai ihre Türen / Film und Vortrag zum Thema

Rottenburg. Der Kulturverein Zehntscheuer Rottenburg eröffnet am Mittwoch, 29. Mai, um 19 Uhr die Ausstellung "Rechtsextreme Gewalt in Deutschland 1990-2013". Die Fotografien und Texte von Sean Gallup sind dabei eine Leihgabe des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des baden-württembergischen Innenmini- sters, Reinhold Gall, der bei der Eröffnung einige Worte sprechen wird.

 

Mit seiner Kamera dokumentiert der amerikanische Fotograf Sean Gallup (geb. 1968) rechtsextreme Gewalt als ein gesamtdeutsches Phänomen. Seine Fotografien rücken den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt: als Täter, als Opfer, als sich Wehrenden, als Aussteiger aus der Szene, der selbst zum Opfer zu werden droht.

Es ist diese Vielzahl von individuellen Schicksalen, welche die ganze Bandbreite und Komplexität der Thematik vor Augen führt. Im Zentrum jeder Biografie steht eine Gewalttat oder ein Gewaltumfeld. Der Veranstalter bemerkt hierzu, dass rechte Gewaltkriminalität nicht nur das einzelne Opfer betreffe, sondern immer die ganze Gesellschaft. Mit jeder rechtsextremen Gewalttat zielten die Täter auf den demokratischen Verfassungsstaat und den Kern des deutschen Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar".

Die Ausstellung ist geöffnet von Donnerstag, 30. Mai, bis Sonntag, 14. Juli. Öffnungszeiten in der Rottenburger Zehntscheuer sind jeweils von Dienstag bis Freitag, 15 bis 18 Uhr, sowie an Samstag, Sonntag und Feiertagen von 13 bis 18 Uhr.

Im Zusammenhang mit der Ausstellung gibt es noch weitere Termine. So wird am Donnerstag, 13. Juni, um 20 Uhr der Film "Kriegerin" im Kino Waldhorn gezeigt. Mit seinem Spielfilmdebüt "Kriegerin" hat Regisseur David Wnendt ein heißes Eisen angefasst: Neo-Nazis in der ostdeutschen Provinz, martialische Gewalt und eine junge Frau, die tief im braunen Sumpf steckt, obwohl sie sich der Sinnlosigkeit ihres Tuns eigentlich bewusst ist. Wnendt, der auch das Drehbuch für den provokanten Film schrieb, hat für seine hart-realistische Handlung einen semi-dokumentarischen Stil gewählt und gleich den "Förderpreis Deutscher Film – Drehbuch" bekommen. Der Film dauert 103 Minuten und ist ab zwölf Jahren.

Zu einem Vortrag am Donnerstag, 20. Juni, lädt das "Team meX" von der Landesstiftung um 18 Uhr in den Franz-Anton-Hoffmeister-Saal ins Kulturzentrum Zehntscheuer ein. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Phänomen des Rechtsextremismus als Erlebniswelt.

Im Fokus stehen dessen Anziehungskraft auf Jugendliche, die Anwerbemethoden rechter Gruppierungen und Bewegungen und deren Einsatz von Medien unterschiedlichster Art. Das Projekt "Team meX". Mit Zivilcourage gegen Extremismus" führt Projekttage für Jugendliche zur Rechtsextremismusprävention durch. Für Multiplikatoren werden Workshops und Vorträge zu den Themen Rechtsextremismus- und Islamismusprävention angeboten.

Das Projekt wird in Kooperation mit dem Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg veranstaltet und von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.