Gemeinderat-Eklat: Bodenmiller wirft SPD und CDU vor, den Kopp Verlag zu unterstützen

Rottenburg (amb). Zum Eklat kam es am Dienstagabend zu fortgeschrittener Stunde im Gemeinderat, da Albert Bodenmiller (BfH/Linke) CDU und SPD vorwarf, einen "politisch gefährlichen Grundstücksverkauf" an den Kopp-Verlag genehmigt zu haben, der laut Bodenmiller rechtsextreme Inhalte in seinem Verlagsprogramm publiziere. Bodenmiller erinnerte an das laufende Seligsprechungsverfahren für Rottenburgs ehemaligen Bischof Ioannes Baptista Sproll und den Rottenburger Märtyrer Eugen Bolz, die beide zum politischen und moralischen Selbstverständnis der Stadt zählen. Hierzu stehe der Kopp Verlag in krassem Gegensatz. Bodenmiller kritisierte die CDU, die sich christlich nenne, aber durch die Zustimmung zum Grundstücksverkauf diesen Vorbildern nicht gefolgt sei. Die SPD habe durch die Zustimmung dem Andenken an die NS-Opfer geschadet.

OB Stephan Neher sagte, er ärgere sich über Bodenmiller. "Etwas wird nicht besser, wenn man es 50 Mal erzählt." Vom Kopp-Verlag sei noch kein Buch verboten worden. Hermann Josef Steur (SPD) meinte verärgert, dass Bodenmiller den Gemeinderat schädige, Neher warf Bodenmiller vor, Propaganda zu machen. Hermann Sambeth (CDU) erklärte, man dürfe Sproll und Bolz nicht zu Propaganda benutzen. Verärgert verließ er den Saal. "Das muss ich mir nicht anhören", meinte er.