Wirtschaft: Schwalldorfer Bierbrauer beklagt zu geringe Rücklaufquote von Flaschen

Rottenburg-Schwalldorf. Auch wenn es diesen Sommer nicht so viele Feste geben wird, wird es so sein, dass viele Bierflaschen nicht zurückgegeben werden und im Müll oder in den Gebüschen landen. Jede nicht zurück gebrachte Flasche muss die Brauerei wieder einkaufen. So geht es auch Andreas Weber von der Brauerei Doc’s in Schwalldorf.

Weber fordert daher, wie andere Brauereien auch, das Pfand bundesweit auf die Beschaffungskosten heraufzusetzen. Damit deckt sich Webers Meinung mit der Forderung in großen Teilen. Der Verband deutscher Privatbrauereien forderte im vergangenen Sommer, das Flaschenpfand von 8 auf 15 Cent zu erhöhen. Bei Bügelflaschen von aktuell 15 auf 25 Cent. Der Verband will es aber nicht nur bei den Flaschen selbst belassen, sondern auch den Bierkasten an sich mit mehr Pfand belasten. Von 1,50 Euro soll das Pfand auf 5 Euro steigen. Beistand gibt es auch vom Umweltbundesamt. Hier seien sich die Experten in der Behörde einig, dass dies "umweltpolitisch sinnvoll" sei. Weber fällt dazu ein Stichwort ein: "Nachhaltigkeit".

"Meine Bierfreunde decken sich für ihren Bedarf gewöhnlich mit Flaschen ein. In der Regel bringen Stammkunden das Leergut zurück, wenn sie sich direkt bei mir in der Brauerei versorgen", erzählt Weber. "Das ist beim Händler anders. Die Rücklaufquote liegt dort unter 20 Prozent. Die unzuverlässige Pfandrückgabe sollte nicht zu Lasten des Brauers gehen."

Das Pfand müsse im Interesse aller Produzenten bundesweit auf die Beschaffungskosten angehoben werden, so Weber.

"Eine Pfanderhöhung ist längst überfällig, aus Wiederverwertungs- und Umweltgesichtspunkten und auch aus wirtschaftlicher Sicht", erläutert der Bierbrauer aus Schwalldorf.

Das Flaschenpfand für den Direktverkauf in der Brauerei hat Weber vor mehr als drei Jahren auf 0,25 Euro pro Flasche festgesetzt. "Kommt eine Flasche nicht zurück, muss ich diese Kosten für den Erwerb einer neuen Flasche ansetzen. Anders beim Verkauf durch den Händler. Da das Pfand überall einheitlich bei 8 Cent liegt, muss ich mich dort an diesen Betrag anpassen. Ansonsten könnten findige Köpfe günstig erstandenes Leergut anderer Brauereien gewinnbringend zu meinen Lasten beim Händler einlösen."