Bernd Rausch trifft den Rockstar bei seinem Besuch in der JVA Rottenburg und ist beeindruckt.
Horb/Rottenburg - Über einen besonderen Gast durften sich vor einigen Tagen die Insassen der Justizvollzugsanstalt Rottenburg freuen. Und auch für den Horber Gastwirt Bernd Rausch war es eine ganz besondere Begegnung.
Denn auf dem Weg zu seinem Auftritt bei "Calw rockt" machte kein geringerer als der Sänger, Musikproduzent und Tabaluga-Erfinder Peter Maffay in der Justizvollzugsanstalt Station.
Dabei reiste der 63-jährige im eigenen VW-Bus an und nahm sich rund zwei Stunden Zeit, um mit den Insassen zu sprechen und deren Fragen zu beantworten. "Das war eine ganz tolle Sache, ich habe keinen der Insassen gesehen, der nicht begeistert war, so Bernd Rausch, Inhaber des "Kö 23" und als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Justizvollzugsanstalt aktiv. Gemeinsam mit Thomas Dürr betreut Rausch seit nunmehr drei Jahren soziale Projekte mit den Insassen.
So seien vor einiger Zeit drei Billardtische angeschafft worden, um den Insassen die Möglichkeit zu geben, wenigstens einmal die Woche Billard zu spielen. Doch neben solchen Aktionen versuche man auch immer wieder, besondere Gäste für sich zu gewinnen. "Thomas Dürr versucht dabei immer wieder auch Bands, die in der Nähe Auftritte haben, für einen Kurzbesuch in der JVA zu gewinnen", erklärt Bernd Rausch. So habe man im Vorfeld von "Calw rockt" mit der Managerin von Peter Maffay Kontakt aufgenommen und sich erkundigt, ob dieser sich einen Abstecher nach Rottenburg vorstellen könne.
Peter Maffay habe nicht lange gezögert und zur großen Freude von Thomas Dürr und Bernd Rausch sofort zugesagt. "Sein Besuch war schon etwas sehr besonderes, vor allem natürlich für die Insassen", betont Rausch.
Diese hatten nach seiner Ankunft rund zwei Stunden Zeit, mit ihm auf Tuchfühlung zu gehen, und viele nutzten diese Zeit, um dem Star Fragen aller Art zu stellen. So ging es zum einen um die Zukunft Peter Maffays und darum, ob er plane, ein weiteres Album aufzunehmen, andere wollten wissen, wie die Tattoos auf den Armen des Sängers zustande gekommen waren und welche Bedeutung sie haben. "Besonders beeindruckt hat uns Maffays Offenheit, und der lockere Umgang mit den Insassen", erzählt Rausch.
Peter Maffay sei komplett vorbehaltlos in die JVA gekommen, habe sich Zeit genommen, die Fragen zu beantworten und habe den Insassen Mut gemacht. "Von Berührungsängsten war absolut nichts zu spüren." Nach rund zwei Stunden in der JVA verabschiedete sich Peter Maffay und fuhr weiter nach Calw. Sein Besuch sorgte nicht nur unter der Insassen der JVA Rottenburg, sondern auch beim Gast selbst für sehr gute Laune. "Er hat uns vor seiner Abfahrt gesagt, dass ihm das Gespräch mit den Insassen sehr gut gefallen hat", so Bernd Rausch.
"Der Besuch war für beide Seiten einetolle Erfahrung"
Der Besuch sei für beide Seiten eine tolle Erfahrung und eine super Sache gewesen, betont er abschließend und fügt hinzu, dass man weiter versuchen werde, solche Aktionen möglich zu machen.