Kirche: Bischof Fürst überreicht Silvesterorden und Ehrenzeichen "Pro ecclesia" / Vielfältiges soziales Engagement

Rottenburg. Bischof Gebhard Fürst hat im Namen von Papst Franziskus vier Personen aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart päpstliche Ehrungen überreicht. Die Geehrten zeigten, wie der christliche Glaube in Wort und Tat vorgelebt werden kann, sagte der Bischof bei einer Feier am Freitagabend in Rottenburg.

Andreas Dau Viet Hung (73) erhielt das Ehrenzeichen "Pro Ecclesia et Pontifice", Therese Wieland (79) wurde als Dame des Silvesterordens ausgezeichnet, Ulrich Ahlert (68) und Josef Rebhan (80) dürfen sich nun "Ritter vom Silvesterorden" nennen.

Dau Viet Hung kam im Alter von 22 Jahren als Student nach Deutschland und integrierte sich rasch. Der promovierte Agraringenieur aus Vietnam machte sich über Jahrzehnte um den Aufbau der vietnamesischen muttersprach-lichen Gemeinde in Deutschland verdient. Er gehörte auch dem Diözesanrat an.

Die in Frankfurt geborene Therese Wieland kam nach ihrem Pädagogikstudium über mehrere Stationen nach Stuttgart. 1984 wurde sie Rektorin der Stuttgarter Schwabschule. Nach einer Zeit als Schulrätin im kirchlichen Dienst berief Bischof Walter Kasper sie 1992 zur Ordinariatsrätin. Sie war die bundesweit erste Frau im Leitungsgremium einer Diözese und leitete das Referat Erwachsenenpastoral und Erwachsenenbildung. Im Ehrenamt engagierte sich Wieland als Bezirksrätin, als Schöffin, als Vorsitzende des Katholischen Sozialdienstes Stuttgart und Mitglied im Zentralvorstand des Sozialdienstes Katholischer Frauen. Sie beförderte den Bau von Wohnraum für Alleinerziehende und einen Treff für wohnungslose Frauen. Für ihre Verdienste um schwangere, alleinerziehende und obdachlose Frauen erhielt sie 2001 das Bundesverdienstkreuz.

Ulrich Ahlert war bis zu seiner Pensionierung 2015 Direktor des Caritasverbandes für Stuttgart. Der Bankkaufmann und Diplom-Soziologe leitete von 1990 an die Abteilung Soziale Einrichtungen der Stadt Stuttgart. Bischof Fürst hob hervor, Ahlert habe den dortigen Caritasverband mit heute rund 1600 Mitarbeitern zum größten freien Träger der Wohlfahrtspflege in Stuttgart gemacht.

Josef Rebhan aus Wellendingen bei Rottweil hat sich als Bildungs- und Sozialpolitiker verdient gemacht. Zunächst lernte er den Beruf des Mechanikers. In seiner Freizeit bildete er sich zum Techniker weiter und wurde schließlich Berufsschullehrer. Rebhan zählte 1956 zu den Gründern der Jungen Union im Kreis Rottweil, zusammen mit Persönlichkeiten wie Erwin Teufel und Heiner Geißler. 1980 wurde Rebhan für die CDU erstmals zum Landtagsabgeordneten gewählt. Mehrere Dekaden folgten. Er engagierte sich für Erhalt und Förderung der Katholischen Schulen, unter anderem für das Konvikt Rottweil, musisch-humanistisches Internat der Diözese Rottenburg-Stuttgart.