Bei der Preisverleihung: Celina Parma, Lea Ehrmann, Hanna Edelmann, Emilia Stauß, Laura Bretz und Kimberly Wurster sowie Lehrerin Aline Fetzer Foto: St. Klara Foto: Schwarzwälder Bote

Medien: Wetterextreme, Gletscherschmelze, Permafrost: Schülerinnen aus St. Klara drehen ein Erklärvideo zum Klimawandel

Rottenburg. Ein Erklärvideo über den Klimawandel haben Schülerinnen der Schule St. Klara gedreht. Dafür haben sie es sogar geschafft, für den katholischen Jugendmedienpreis nominiert zu werden.

Klara und Franz machen sich Sorgen um ihre Erde. Klara und Franz? Zwei Bienen, die in dem Erklärvideo der Schülerinnen die Hauptrolle spielen. Ihre summenden Protagonisten haben sich die Schülerinnen aber erst ganz zum Schluss ausgedacht. Nachdem der Klimawandel das zweite Schulhalbjahr über Thema war, und es in Natur-Wissenschaft-Technik (NWT) auch um Medien ging, kam Lehrerin Aline Fetzer die Idee: Die Schülerinnen sollten in Zweierteams Videos drehen, in denen sie bestimmte Begebenheiten oder Begriffe erklären.

Das klappte so gut, dass Schülerinnen und Lehrerin sich gemeinsam entschlossen, die einzelnen Videos zu einem großen Erklärstück zusammenzufassen, heißt es in der Mitteilung der Schule. Mit diesem gelangten sie unter die Nominierten des katholischen Jugendmedienpreises, der in diesem Jahr unter dem Motto "Welt retten!" ausgeschrieben war, und liefen über den roten Teppich.

"Das freut mich ganz besonders", sagt Sankt-Klara-Gesamtschulleiter Peter Pflaum-Borsi. Und auch wenn es letztlich nicht für einen ersten Platz gereicht hat: "Dass es den Schülern scheinbar mühelos gelungen ist, ihre eigenen Videos auf wenige Minuten einzudampfen, die Inhalte so zu verdichten, dass nichts verloren geht und zugleich etwas ganz Neues entstehen zu lassen, fasziniert mich." So hätten die Schülerinnen genau das umgesetzt, was Schule zu vermitteln sucht. "Und auch die inhaltliche Tiefe hat mich überzeugt."

"Biene Klara rettet die Welt" heißt es im Vorspann. Ein Jingle, den die Schülerinnen extra für ihren Film eingesungen haben. Weil der Film nicht geschnitten wurde, haben die Schülerinnen alles ad hoc gemacht. "Da haben wir schon mehrere Anläufe gebraucht", erzählt eine und lacht. "Wenn dann die Stelle kam, an der wir uns schon dreimal versprochen hatten, mussten alle wegschauen, um nicht loszuprusten."

Echte Teamarbeit

Ihr Equipment haben sie – Handy und Schnittprogramm ausgenommen – selbst gebastelt. Weil sie kein passendes Stativ hatten, hängten sie ihr Smartphone an eine Holzlatte und befestigten diese auf einem Stapel Bücher. Als Fototisch diente ein helles Pult im Biosaal. Auch die Bilder, mit denen sie im Film die Klimaphänomene erklären, sind selbstverständlich selbstgemalt. "Das war echte Teamarbeit", heißt es in der Mitteilung der Schule.

Als Team waren die Schülerinnen dann zusammen mit ihrer Lehrerin Aline Fetzer und in Begleitung zweier Elternpaare bei der Preisverleihung in Stuttgart. Acht Filme waren in ihrer Kategorie (bis 15 Jahre) nominiert. Die Medienwerkstatt-AG der Grundschule Tennenbronn (Schramberg) holte sich mit "Nur eine Tüte", einem Film über die Reise einer Plastiktüte, den ersten Platz. Weitere Platzierungen wurden nicht vergeben.

Dabeisein ist alles

Enttäuschung? Vielleicht ein bisschen. Aber: Dabeisein ist alles. Das gilt auch beim Jugendmedienpreis. Zumal, berichten die Schülerinnen, ihr Film sehr gut angekommen sei. Nicht nur die Jury habe den wissenschaftlichen Inhalt ihres Videos gelobt, auch von anderen Teilnehmern und Betreuern hätten sie viel Zuspruch erfahren. "Wir haben viele Erfahrungen gesammelt und Einblicke in die Filmbranche erhalten", schrieb eine Schülerin noch am Sonntagabend. "Wie eine Mini-Version von den Oscars."