Erfahrungen beim Bogy-Praktikum werden am Eugen-Bolz-Gymnasium ausgetauscht. Foto: Fuhrich Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Tag der Berufsorientierung am Eugen-Bolz-Gymnasium bringt Schüler zweier Klassenstufen, Eltern und Firmen zusammen

Rottenburg. Es ist keine Seltenheit, dass Jugendliche am Gymnasium vor dem verpflichtenden Bogy-Praktikum (Berufsorientierung Gymnasium) noch keinen Blick über den schulischen Tellerrand gewagt haben und von dem, was ihre Eltern tagtäglich bei der Arbeit tun, nur eine vage Vorstellung haben. Um das zu ändern, klügelte Stefan Jäger, am Eugen-Bolz-Gymnasium Rottenburg zuständig für die Berufsorientierung, ein komplexes Konzept aus, das gleich beim ersten Durchlauf kurz vor den Sommerferien glückte.

Während die Neuntklässler in den ersten beiden Schulstunden im Klassenverband Bewerberinformationen durch die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg erhielten und dabei lernten, was zu einer guten Bewerbung gehört, welche Fallstricke es gibt und wie man sich in einem Bewerbungsgespräch verhält, bereiteten die Zehntklässler, die im Mai ihr Bogy-Praktikum absolviert hatten, kurze Präsentationen samt Plakat für die Neuntklässler vor, um ihre Erfahrungen weiterzugeben und Entscheidungshelfer für den Nachfolgejahrgang zu sein.

In der darauffolgenden Doppelstunde trafen die Neuntklässler dann nach einem gemeinsamen Beginn in der Mediothek auf die Zehntklässler. Erstere hörten sich in verschiedenen Räumen die für sie interessanten Präsentationen an und ließen sich so verschiedene Berufsfelder näherbringen. Im Anschluss an die Präsentationen hatten die Neuner eine Vorstellung von den verschiedenen Unternehmen, wussten, wie man sich dort für ein Praktikum bewerben muss und welche Tätigkeiten und Aufgaben auf einen zukommen werden. Natürlich gab es auch den einen oder anderen Insider-Tipp. Wie etliche Neuntklässler am Ende erklärten, hätten sie nun eine klare Vorstellung von ihrem Wunschpraktikum.

Im letzten Teil des Berufsorientierungstags hatten die Neuner die Möglichkeit, in drei (Wirtschaft, Technik und Soziales) Berufsfelder intensiv hineinzuschnuppern. Eltern und Firmen hatten sich bereit erklärt, die letzten 90 Minuten des Vormittags zu übernehmen und ihren beruflichen Alltag vorzustellen.

Dass dieser Tag gelingen konnte, hatte das Eugen-Bolz-Gymnasium nicht nur dem organisatorischen Geschick Stefan Jägers zu verdanken, sondern auch den Eltern und Firmen, die großes Interesse an diesem neuen Konzept zeigten. Nach diesem Tag war klar, wie wichtig es ist, sich frühzeitig zu informieren – und das nicht nur theoretisch, sondern praktisch. Besonders wertvoll fanden die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassenstufe die Insider-Tipps des Zehnerjahrsgangs sowie die Tatsache, dass die Erwachsenen bereit waren, jede ihrer Fragen zu beantworten.