Foto: Maria Hopp

Über 1500 Hästräger und 71 Gruppen ziehen beim großen Fasnetsumzug durch die Straßen.

Rottenburg-Ergenzingen - Konfetti waren gestern beim Fasnetsumzug verboten. Doch dies tat der Feierlaune der über 1500 Hästräger und der Zuschauer am Umzugsrand jedoch keinen Abbruch.

Die 71 Fasnetsgruppen und Narrenzünfte ließen gestern beim Umzug in Ergenzingen Seifenblasen auf die Zuschauer rieseln. Die Altinger Putzteufel bestäubten sie mit Mehl oder räucherten sie einfach mit schwarzem Rauch ein. Diesen deutete Moderator Klaus Ranft als Wahlwerbung für die CDU. Er berichtete zudem zu jeder Zunft etwas Wissenswertes. So erinnern etwa die Ergenzinger Stricker an den in Ergenzingen im Spätmittelalter weit verbreiteten Beruf. "Klein Paris" – der Name der Ergenzinger Narrenzunft – komme von einem Gast des Gasthofes Hirsch, der gesagt haben soll, dass man in Ergenzingen "wie in Klein-Paris" lebt. Karl Ruoff ist übrigens mit seinen 80 Jahren der älteste Stricker der Narrenzunft Ergenzingen. Er ließ es sich nicht nehmen, beim Umzug durch den Flecken mitzulaufen.

Den Umzug führte im Übrigen der Narrenpolizist an, der für "Sitte und Ordnung" am letzten Tag der Fasnet sorgen sollte. Der Lerchenfänger und Fehlfang-Wagen "Schnapsdrossel" folgte, begleitet von zahlreichen Blätzlesbuaben, deren Häs aus einigen hundert Blätzle besteht. Auch die Ergenzinger Lausbühlehexen durften nicht fehlen. Die Laufgruppe "Junge Familien Ergenzingen" kam als Vampire, denen man die Blutrünstigkeit schon an der Nasenspitze ablesen konnte.

Es folgten zahlreiche Gruppen aus der näheren und weiteren Umgebung, etwa die Laufgruppe "Mädels vom Gäu", die Putzteufel aus Reusten oder die Stetterberghexa und Räpples-Henker aus Nellingsheim. Aus Wolfenhausen waren die Burgstall-Wölfe gekommen, ebenso die Brechaloch-Hexa aus Obertalheim, die Narrenzunft Gäufelden oder die Zünfte aus Grünmettstetten, Eutingen und Rexingen.