Helmut Burger aus Ergenzingen feiert heute seinen 90. Geburtstag. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Helmut Burger ist 90 Jahre alt / Engangement in vielen Vereinen zeichnet ihn aus

Seinen 90. Geburtstag feiert am heutigen Montag der in seiner Heimatgemeinde Ergenzingen und drum herum bestens bekannte Helmut Burger.

Rottenburg-Ergenzingen. Der Name Burger sei abgeleitet von Burgherr sagt der rüstige Jubilar lachend, der 1928 zwar nicht auf einer Burg, aber immerhin im Schloss in Bonndorf (Kreis Waldshut) geboren wurde. Just genau in diesem Schloss, in dem die bekannten Schlossnarrenstuben zu finden sind und in dem die Narrenzunft aus Ergenzingen und auch der närrische Freundschaftsring Neckar-Gäu etliche Exponate ausgestellt haben. Vielleicht ist dem Jubilar, dem der Schalk im Nacken sitzt, da bereits das Narr sein in die Wiege gelegt worden, denn als Bonndorfer orientierte man sich zumindest fastnachtsmäßig und von Kind auf an der dortigen Narrenzunft "Pflummaschlucker".

Als Kind viel unterwegs

Burger war in seiner Kinderzeit familienbedingt bereits viel unterwegs. Sein Vater, ein Finanzbeamter, der nicht in der Partei war, wurde zunächst von Villingen nach Bruchsal versetzt, von dort dann nach Stockach. In all diesen Orten ging Burger dann auch in die damalige Volksschule. In Stockach trat der dann 1937 als Neunjähriger dem Stockacher Narrengericht um Hans Kuony bei und machte nach dem Volksschulabschluss eine Lehre zum Maschinenschlosser. Im Januar 1945 wurde der Jubilar im Alter von 17 Jahren zum Wehrdienst nach Landsberg am Lech eingezogen. Im April dieses Jahres geriet er dann zunächst in französische, später dann in amerikanische Gefangenschaft. Die Amerikaner verfrachteten ihn dann in das französische Cherbourg. Im dortigen Lager verblieb er ein dreiviertel Jahr und wurde dann nach Tuttlingen geschickt und entlassen.

1947 machte Burger seine Gesellenprüfung nach, und ein Jahr später wurde er von der Stockemer Narrenobrigkeit zum Laufnarren geschlagen. Ansonsten verdingte er sich bei mehreren Firmen in der Region, unter anderem bei Brüninghaus in Horb und legte 1959 seine Meisterprüfung als Maschinenschlosser in Stuttgart erfolgreich ab. Zwischendurch lernte er seine spätere Gattin Antonie Grammer kennen, die er im Juni 1961 ehelichte.

1966 erfolgte dann der Einzug ins schmucke Eigenheim im Wolfenhausener Weg und 1967 kam dann Tochter Christa auf die Welt. Beruflich war Burger etliche Zeit im Autohaus Grammer und später dann bei der Rottenburger Firma Hüller Hille tätig, bevor er 1991 in den verdienten Ruhestand ging. Der im Gegensatz zu seiner Gattin reiselustige Jubilar machte dann im Mai 1993 eine vierwöchige USA-Reise mit seiner Schwester Maria-Luise. Von dieser Reise schwärmt er noch heute und immer wieder macht er sich auf zu Kurztrips, die ihn in namhafte Städte führen. An die 40 Musicals hat Burger in seinem Leben schon besucht und auch für das kommende Jahr stehen schon zwei in seinem Terminkalender. 2011 durften die Burgers noch Goldene Hochzeit feiern, 2014 verstarb seine Gattin "Toni", wie sie im Volksmund genannt wurde. Seitdem regelt der Jubilar, unterstützt durch seine Tochter, ihrem Ehemann und den beiden Enkeln seine Tagesabläufe selbst.

Landesehrennadel erhalten

Burger war und ist ein Vereinsmensch. Es gibt fast keinen Verein im Ort, in dem er nicht Mitglied ist. Unvergessen sind bei der Narrenzunft seine Auftritte als Drehorgelmann und seine Ansage über etliche Jahre hinweg.

Seine Stockemer Laufnarrenkappe trägt er bei allen Fastnachtsveranstaltungen auch heute noch mit Stolz.

Beim Turn-und Sportverein ist er Ehrenmitglied. Dort war er bis zum 75. Lebensjahr aktiver Volleyballer und eine Zeit lang Abteilungsleiter. Große Verdienste erwarb sich Burger auch um den ADAC-Ortsclub, dessen Mitgründer (1964) er war. Zehn Jahre lang (1974 bis 1983) war er Vorsitzender, aber auch schon Schriftführer, Schatzmeister und Beisitzer. Heute ist er Ehrenmitglied des Ortsclubs und natürlich ist Burger auch schon einige Zeit Träger der Landesehrennadel.

Zu den jährlichen Treffen seines Jahrgangs 1928 in Stockach reist Burger unterstütz durch seine Tochter Christa, auch heute noch gerne. Los gingen die Festivitäten des Jubilars bereits am gestrigen Sonntag. Da ging es auf eine Musical-Reise nach Düsseldorf. Richtig gefeiert, mit der Familie, Freunden und Bekannten wird dann am Sonntag, den 21. Oktober. Da geht es zunächst zum Gottesdienst und anschließend ins "Waldhorn", wo auch der örtliche Musikverein dem Jubilar ein Ständchen bringen wird.