Coronavirus: Angebot für Menschen aus Risikogruppen in der Kernstadt und den Stadtteilen

Viele Menschen haben sich bei den Ortschaftsverwaltungen und beim Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerengagement gemeldet und ihre ehrenamtliche Hilfe angeboten. Die kommt jetzt den Menschen zu Gute, die sie brauchen – beim Projekt "Nachbarschaftshilfe".

Rottenburg. Gerade ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gehören zur Risikogruppe und müssen damit rechnen, dass eine Infektion mit dem Corona-Virus einen eher schweren Verlauf nimmt. Die Anstrengungen im ganzen Land sind darauf gerichtet, die Ausbreitung der Infektionen zu verlangsamen und vor allem die Risikogruppe zu schützen.

Die kurzfristig eingerichtete "Nachbarschaftshilfe" in vielen Ortschaften und in der Kernstadt leistet hier einen wichtigen Beitrag. Wer sich bei der Stadtverwaltung registrieren lässt, bekommt einen Menschen oder auch eine ganze Familie zugeteilt, für die dann Besorgungen und Erledigungen gemacht werden, in erster Linie Einkäufe, Rezepte abholen oder einlösen, Hund spazieren führen, Blumen auf dem Friedhof gießen oder vieles andere mehr. Über einen Helferausweis, den die Stadt Rottenburg ausstellt, können auch größere Mengen eingekauft und in manchen Geschäften über bargeldlosen Zahlungsverkehr abgewickelt werden.

Wer die Hilfe in Anspruch nehmen möchte, muss nicht unbedingt krank oder in angeordneter häuslicher Quarantäne sein, wie die Stadtverwaltung erklärt. All die freiwilligen Helfer wollen gerade auch ältere Menschen, die in höchstem Maß gefährdet sind, dabei unterstützen, daheim zu bleiben – damit sie sich eben nicht bei Besorgungen oder Erledigungen anstecken.

Der Appell der Koordinatoren der Nachbarschaftshilfe laute deshalb: "Nehmen Sie rechtzeitig das Angebot der Nachbarschaftshilfe an, lassen Sie sich helfen und bleiben Sie zuhause, um sich selbst zu schützen und um die Ausbreitung des Virus weiter zu verlangsamen." Ein Anruf bei der Ortschaftsverwaltung oder bei der Stadtverwaltung genüge, versichert die Stadt. Dort werden dann Tandems zwischen den Helfern und den Hilfesuchenden gebildet und telefonisch miteinander in Kontakt gebracht.

"Viele Menschen scheuen, Hilfe anderer in Anspruch zu nehmen, erst recht wenn sie gar nicht das Gefühl haben, sich in einer Notlage zu befinden. Aber schon das Risiko einer möglichen Ansteckung bei alltäglichen Dingen außerhalb der eigenen vier Wände rechtfertigt bei einer Pandemie, Hilfe anderer anzunehmen", erklärt die Stadtverwaltung. Wer sich bei der Nachbarschaftshilfe melde, könne darauf vertrauen, dass die angebotene Hilfe gerne erbracht werde in dem sicheren Wissen, einen wichtigen Beitrag gegen die Ausbreitung der Infektion zu tun.

"Und ein Nachbar ist angesichts der weltweiten Ausbreitung des Virus auch ganz sicher nicht nur der Nachbar links oder rechts nebenan. ›Nachbarn‹ sind die Menschen eines ganzen Dorfes, einer Stadt oder eines ganzen Landes", teilt die Stadt weiter mit. Die Nachbarschaftshilfe bringe Menschen zusammen, die sich bislang nicht als Nachbarn kannten, aber sich gegenseitig unterstützen, eben so wie der bekannte und vertraute Mensch nebenan. "Zusammen halten und daheim bleiben sind momentan die wichtigsten Dinge, die dabei helfen, auch in Rottenburg am Neckar die Ausbreitung von Corona zu verlangsamen", erklärt die Stadtverwaltung.

Weitere Informationen: Kontakt zur Nachbarschaftshilfe Rottenburg ist möglich per E-Mail an nachbarschaftshilfe@rottenburg.de unter Telefon 07472/16 54 07 (täglich, auch Samstag und Sonntag, von 8 bis 16 Uhr) oder bei den jeweiligen Ortschaftsverwaltungen. www.rottenburg.de/corona