Beim Weihnachtskonzert des Musikvereins Ergenzingen wurden verdiente Mitglieder ausgezeichnet. Für 25-jährige fördernde Mitgliedschaft waren dies (von links) Jakob Huber, Marianne Molitor, Heinz Pöltl und Gisela Ruoff, für 25-jährige Aktivitäten Sabine Müller und Holger Nisch. Foto: Schwarzwälder-Bote

Weihnachtskonzert in Ergenzingen / Nur bei der Besucherzahl ist noch Luft nach oben / Anklänge an den "Tanz der Vampire"

Rottenburg-Ergenzingen (era). Einen musikalischen Gabenteller, der der Globalisierung Rechnung trug, präsentierte der Musikverein Ergenzingen in der Vorwoche seines 150. Jubiläumsjahres traditionsgemäß am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages.Stücke von Interpreten, die Highlights und Stimmungen von den Alpen über Teile Europas bis hin zu den olympischen Spielen 1984 in Los Angeles widerspiegelten, standen auf der musikalischen Tagesordnung, die die Handschrift des Dirigenten Aleksandr Kalinin trug.

Vorab aber gab die Jugendkapelle unter der Leitung von Tobias Klein Kostproben ihres Könnens. Da wächst etwas heran, auf das der Verein bauen kann. Gekonnt wurde Leroy Andersons "A Christmas Festival" vorgetragen. Viel Beifall gab es für "Two Israeli Folksong" und mit "Present of Love", bei dem der 15-jährige Kai Kluge als Solist glänzte, setzte der Nachwuchs einen glanzvollen Schlusspunkt, der eine Zugabe einforderte.

In die Alpenregion entführte zu Beginn die aktive Kapelle mit der "Montana Fanfare" des Österreichers Thomas Doos. Dass man den Aufbau eines Dorfes auch musikalisch nachvollziehen kann, stellten die Musikusse mit "The New Village" des Niederländers Kees Vlak eindrucksvoll unter Beweis. Hierbei waren vor allem die einzelnen Register durch etliche Tempowechsel gefordert.

Dann ging es mit "Celtic Moods" in die abwechslungsreichen Landschaften der Iren und Schotten. Die nachempfundene keltische Laune, die schottischen und irischen Tänze, forderten die Dominanz der Schlagzeugregister, die diese Aufgabe mit Bravour lösten. Mit der Polka "Lustige Brüder" von Ladislav Kubes, bearbeitet von Aleksandr Kalinin, setzte die Kapelle einen stimmungsvollen Schlussakkord unter den ersten Programmteil, bei dem die beiden Youngsters Kai Kluge und Mark Seitz durch eine Soloeinlage glänzten.

Mit dem Konzertmarsch "March Arsenal" des Holländers Jan van der Roost ging es in Anlehnung an die typisch amerikanische Militärmusik nach der Pause weiter. Anschließend ließ Roman Po- lanskis Filmerfolg "Tanz der Vampire" grüßen. Eindrucks- voll wurde die Stimmung in der Welt der Vampire wiedergegeben, bevor die Kapelle mit den weltweit bekannten Hits der "Gentleman of Music", Tom Jones und Neil Diamond, arrangiert durch den Schwenninger Wolfgang Wössner, die Zuhörer begeisterten.

Jay Bocook’s "Queen in Concert" erinnerte zum guten Schluss an die legendäre Rockband "Queen". Dabei riefen die Akteure mit bekannten Melodien, darunter auch mit "We are the Champions" das Eröffnungs- und Schlusszeremoniell der olympischen Spiele 1984 in Los Angeles in Erinnerung. Langanhaltender Beifall war der Lohn für dieses gelungene Jahreabschlusskonzert und so erklatschten sich die Zuhörer letztendlich mit der "Brin-Polka" zum Schluss des musikalischen Festmenüs einen etwas leichteren Nachtisch.

Hannelore Renz, die gekonnt die einzelnen Titel transparent machte, führte in bewährter Manier durchs Programm. Letzteres hätte mit Sicherheit mehr Zuhörer verdient gehabt, doch es blieben etliche Plätze leer. Am schlechten Wetter allein dürfte es wohl nicht gelegen haben, denn letztendlich kamen viele Gäste aus der näheren Umgebung und eine Delegation sogar aus dem schweizerischen Engelburg.