Engagement: Rudi Ulmer als Kommandant verabschiedet / Wichtig war ihm die Öffentlichkeitsarbeit
Rottenburg. Im März dieses Jahres feierte Rudi Ulmer seinen 70. Geburtstag. Kürzlich legte er sein Amt als Kommandant der Bürgerwache nieder, welches er zuvor mehr als 50 Jahre bekleidet hatte.
52 Jahre und damit einen Großteil seines Lebens war Ulmer Kommandant der Rottenburger Bürgerwache. 1965 trat er in die Bürgerwache ein und war bereits in den 1960er und den 1970er-Jahren im Ausschuss tätig. Beruflich arbeitete Ulmer zunächst 30 Jahre bei IBM in Böblingen und Reutlingen als technischer Betriebswirt. Anschließend war er zwölf Jahre lang selbstständig als Netzwerkberater.
2015 bekam er eine Ehrung der Bürgerwache für 50-jährige Mitgliedschaft. Im Jahr 2017 wurde er im Rahmen der Hauptversammlung verabschiedet und zum Ehrenkommandant ernannt. Als Kommandant war Ulmer für alles zuständig, vor allem aber für die Öffentlichkeitsarbeit. In dieser Funktion war er eine wichtige Verbindung nach außen, etwa zur Stadt oder zu anderen Vereinen. Ihm war wichtig, dass die Bürgerwache in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, dieses Jahr etwa am Vorabend von Fronleichnam – hier spielt die Bürgerwache mit ihrem Musikzug sowie der Infanterie immer den großen Zapfenstreich.
Auch war die Bürgerwache anlässlich des Reformationsjubiläums aktiv und spielte am Reformationstag vor der evangelischen Kirche. Zudem wurde die Partnerschaft mit der türkischen Stadt Yalova von der Bürgerwache begleitet. "Wir sind immer dabei, wenn die Stadt anfragt", erklärte Ulmer im Gespräch mit unserer Zeitung. Daher sei es klar gewesen, dass die Bürgerwache auch bei der "Mission Olympic" mitmachte – danach wurde Rottenburg zur Sportstadt.
Die Bischofsweihe von Matthäus Karrer, dem neuen Weihbischof, wurde von der Bürgerwache ebenso umrahmt wie das Landestreffen der Bürgerwehren. Auch wurde der Florianstag der Feuerwehr umrahmt.
700-jähriges Jubiläum feierte die Bürgerwache vor drei Jahren und richtete auch das Landestreffen aus. Ulmer kümmerte sich um den Aufbau von Freundschaften zu anderen Wehren, etwa zur Schützenkompanie Haslach an der Mühl. Die Schützenkompanie war schon zweimal, 2006 und 2014, zu Gast in Rottenburg, erinnert sich Ulmer gerne. Auch zur Fronleichnamschützenkompanie Hörbranz besteht ein guter, freundschaftlicher Kontakt. Diese war auch 2014 in Rottenburg zu Besuch.
2017 waren die Rottenburger in Hörbranz zum Gegenbesuch, hier wird immer zwei Mal Fronleichnam gefeiert, am Donnerstag und noch einmal am darauffolgenden Sonntag.
Rudi Ulmer klagt, dass ein unterschwelliges Problem der Bürgerwache sei, dass ihr vorgeworfen werde, sie sei militärisch angehaucht. Die Bürgerwache sei aber aus einer alten Tradition entstanden, erklärt er. Einkleiden müssen sich die Infanteristen und die Artillerie sowie der Musikzug selbst, dies kostet für jeden rund 1200 Euro. Die Uniform hat als Vorbild die Uniform des Königin-Olga-Regiments.