Auch Ergenzingens Ortschaftsrätin Hannelore Renz machte sich das zusätzliche Angebot am Freitag zu Nutze.Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Handel: Angebot vor dem Waldhorn / Lederwaren, Hüte und Co.

Rottenburg-Ergenzingen (kra). Zuwachs hatte der Gärtner Adensam bekommen, der immer freitags vor dem Gasthof Waldhorn an seinem Marktstand frisches Obst und Gemüse aus eigenem Anbau anbietet. Es gesellten sich Edgar Schweizer aus Wilsingen, mit seinem Hut- und Mützenfachgeschäft, Ulrich Kleinknecht aus Riedlingen mit Kurz, Haushalts- und Lederwaren sowie Joachim Burger aus Gruol, der mit Unterwäsche im Ländle unterwegs ist, dazu.

Möglich machte das Waldhornwirt Jürgen Buchele, der den Platz zur Verfügung stellte, aber auch die Ergenzinger Ortsverwaltung, die sich dafür stark gemacht hatten, dass das kleine "Märktle" stattfinden konnte. Die drei zusätzlichen Marktbeschicker sind in Ergenzingen bestens bekannt und zum Teil schon in dritter Generation vor Ort. "Wir sind froh und dankbar", erklärten sie übereinstimmend, "dass wir vor Ort sein dürfen. Wir wissen natürlich, dass der Ertrag nicht so sein kann, wie das auf einem großen Markt der Fall ist, aber wir sind gerne hier, vor allem wissen wir, dass wir willkommen sind und pflegen unsere Kundschaft auch außerhalb des Marktgeschehens. Außerdem wissen wir jeden Euro in unserer derzeitigen Situation zu schätzen".

Sauer sind alle drei auf die Coronabestimmungen. Edgar Schweizer sagt dazu: "Wochenmärkte finden statt, aber wir werden einfach nicht zugelassen, das ist eine schreiende Ungerechtigkeit. Wir sind im Grunde genommen fahrende Einzelhändler, müssen für die Märkte die wir besuchen vorher einkaufen und mit der Bezahlung in Vorleistung treten, wir halten Verkaufsfahrzeuge und Zugmaschinen vor, aber das interessiert die Politiker nicht, ich habe zwar Corona-Hilfe bekommen, aber das reicht hinten und vorne nicht." Ulrich Kleinknecht aus Riedlingen sagt dazu: "Noch nicht mal die Bevölkerung versteht das, was da derzeit abgeht." Und Joachim Burger sieht die Politik in der Schuld: "Die Grünen blockieren alles, die wollen, dass wir zu machen." Alle drei Marktbeschicker sind Mitglied im Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute, und diese Klientel werde von der Politik einfach diskriminiert, sagen sie. Mit ein bisschen gutem Willen, entsprechenden Abständen wäre vieles machbar, so ihr freitägliches Statement.