Besichtigung in der Gedenkstätte Baisingen

Rottenburg-Baisingen. Gestern Vormittag ist laut einer Pressemitteilung die im Denkmalbuch des Landes eingetragene Baisinger Laubhütte wieder in der Gedenkstätte Synagoge Baisingen aufgestellt worden.

Sie ist damit bereits rechtzeitig zum Montag, 4. September, beim Europäischen Tag der Jüdischen Kultur, zu besichtigen. Sie wird bis Anfang November zu sehen sein.

Die Laubhütte ist eines der wenigen in Deutschland erhaltenen Beispiele, das vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten verschont blieb, weil sie wegen ihren soliden Bauart auch als Hühner- und Entenstall zu gebrachen war. Die Gedenkstätte Synagoge Baisingen ist jeden Sonntag von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Besichtigungen für Gruppen sind auf Voranmeldung auch zu anderen Zeiten möglich.

Laubhütten waren provisorische Bauten, welche für die zeitlich begrenzte Aufstellung und Benutzung zur Feier des jüdischen Laubhüttenfestes angefertigt wurden.

Das Laubhüttenfest zählt zu den bekanntesten Feiertagen des Judentums und gilt als Höhepunkt des häuslichen religiösen Lebens.

Die Feiertage fallen in die Zeit der Ernte mit dem Gedenken an die Zeit der Wanderung aus Ägypten. In diesem Jahr dauert das Laubhüttenfest vom 13. bis zum 20. Oktober.

Das Leben in der Hütte sollte das Leben der Vorfahren ins Gedächtnis rufen, die vierzig Jahre durch die Wüste wanderten, bevor sie das gelobte Land erreichten. Insgesamt Sieben Tage lang wohnten und aßen die Menschen in Hütten mit Laubdächern.

In kälteren und regnerischen Länder behalf man sich dabei mit einem Klappdach, das mit wenigen Handgriffen zu öffnen und zu schließen war.