Der Kreisverkehr in Ergenzingen verursacht Lärm. Foto: Steinmetz

Stammtisch: Teilnehmer diskutieren über den Lärmaktionsplan der Stadt Rottenburg / Einig über Tempo 30

Klagen über Verkehrslärm von Bürgern hören die Ergenzinger Ortschaftsräte immer wieder. Was dagegen tun? Das war nun Thema des politischen Stammtisches im "Waldhorn", zu dem die Bürger für Ergenzingen (BfE) eingeladen hatten.

Rottenburg-Ergenzingen. "Es gibt auch in Ergenzingen Autoposer", stellte BfE-Vorsitzender Hans Herty fest. Noch mehr gestört fühlen sich Anlieger aber vom Schwerlastverkehr und vom Lärm, den der Verkehr auf der Autobahn verursacht.

Der Ortschaftsrat hat erst vor kurzem Stellung zum Lärmaktionsplan der Stadt Rottenburg bezogen. Dieser sei bereits im Sommer vorgestellt worden, berichtete BfE-Ortschaftsrätin Renate Holzmann. Die Stadt Rottenburg sei durch die EU-Umgebungslärmrichtlinie zum Handeln gezwungen worden, und zwar dort, wo die Lärmwerte nicht eingehalten werden könnten. Das hat dann auch ein Planungsbüro für zwei Straßen von Baisingen und Eckenweiler her in Ergenzingen untersucht, jedoch wurde der Lärm nicht gemessen, sondern berechnet.

Renate Holzmann erklärte, dass für die Lärmberechnungen der Computer mit Daten zum Gesamtverkehr, Schwerlastverkehr, zu Straßenflächen, Bebauung und Lärmschutz gefüttert werde. Messungen wären nur aussagekräftig, wenn sie ganzjährig und flächendeckend stattfänden. Das sei jedoch zu aufwendig und zu teuer.

Ein Ergebnis war dann die Empfehlung, Tempo 30 bis zum Kreisverkehr auszuweisen. Der Ortschaftsrat, der sich bei seiner September-Sitzung mit dem Lärmaktionsplan beschäftigt hatte, beantragte, dass in der Ortsdurchfahrt einheitlich Tempo 30 gelten solle (wir berichteten).

In Hirschau funktioniere das wegen der Blitzer, stellte Hans Herty fest. Die Teilnehmer am Stammtisch waren sich einig, dass die Temporeduzierung für den ganzen Ort sinnvoll ist. Doch die Einhaltung müsse kontrolliert werden.

Ein anderer Punkt war der Schwerlastverkehr. Ein Anwohner der Stuttgarter Straße erzählte, dass sein Schlaf massiv gestört wird, wenn Lastwagen nachts bis sechs Uhr in der Früh über den Kreisverkehr donnern "Die Lkw sollten raus aus dem Ort", forderte nicht nur er. Wenn das Flugfeld erschlossen wird, könnte der Schwerlastverkehr sogar noch zunehmen und die Lebensqualität in der Ergenzinger Ortsmitte weiter verschlechtern. Ob es aber gelingt, die Lastwagen komplett, möglicherweise auf Kosten anderer Ortschaften, herauszuhalten, daran gab es auch Zweifel. Ein Kompromiss wäre, nur die Lkw in den Ort reinzulassen, die auch rein müssten.

Eine weitere Lärmquelle ist die Autobahn. An der A 81 sollte geprüft werden, ob eine Lärmschutzwand errichtet werden könne. "Ich kann nachts das Fenster nicht mehr offen lassen. Meine Freundin will in Ergenzingen nicht mehr bauen, weil ihr der Lärm zu groß ist", berichtete ein Betroffener. Renate Holzmann informierte, dass noch eine Verkehrsschau ansteht. Anregungen zu Tempo 30 und zum Schwerlastverkehr werde sie weitergeben. Weitere kommunalpolitische Stammtische zu bestimmten Themen sollen folgen.