Kirbe: Wetter macht bei der Veranstaltung in Bieringen mit / Insgesamt 18 Kübele fahren den Neckar runter

Bereits eine Woche vor Festbeginn standen "eigenartige" lebensgroße Figuren am Rand der Ortseinfahrt von Bieringen – und daneben ein Plakat, das zur Kirbe einlud.  

Rottenburg-Bieringen. Bei herrlichem Wetter zog es viele hunderte Besucher zum Kübele-Rennen. Nicht nur das Wetter war ausschlaggebend, der Ruf der Bieringer Kirbe mit Spaß am Kübele-Rennen hat sich längst herumgesprochen und ist längst kein Geheimtipp mehr.  

Ein Ehepaar aus Böblingen reagierte verwundert auf die Frage: "Warum kommen Sie hier her?" Sie erklärten: "Weil wir schon seit fünf Jahren da sind und es immer schön ist, und jetzt sind auch unsere Enkel dabei." Wenn man an der großen Zahl der Fahrzeuge vorbeiging und die Kennzeichen sah, war es klar: Bieringen mit seiner Kirbe ist ein Anziehungspunkt für die ganze Region.

Die Moderation hatte Lorenz Truffner. Wie in jedem Jahr ließ er es sich nicht nehmen, das Lied "Ein weißer Schwan" anzustimmen, dieses Mal war es aktueller den je. Denn eine große Schwanenfamilie hatte sich am Rand des Gewässers niedergelassen. Und viele der Kübeles-Fahrer hofften, dass die Schwäne beim Vorbeifahren nicht zu böse würden. Doch die sahen sich das Rennen entspannt an.

19,5 Grad "warm" war der Neckar

Insgesamt 18 Kübel waren am Start. Der Necker ist launisch, das macht ihn bei den "Neckar-Seebären" besonders interessant, in diesem Jahr war das Wasser 19,5 Grad warm, ruhig und nicht sehr tief. Aus diesem Grund mussten einige Kübel Ballast abwerfen.  

Als erster startete vom OV Bieringen der "Überflieger" mit Thomas Kübler. Er hat die meisten Stimmen bei der Wahl erhalten und ist jetzt stellvertretende Ortsvorsteher. Es folgten die Neckarschlümpfe, Ammerta-Express, Raketenbrenner, Ammertäler Raketenkübel, Jammertal Express, Auto auf dem Neckar (eher ein fragliches Etwas), Bieringer Wallküren, Römischer Einbaum (er war schon mehrfach beim Rennen unterwegs) und Bierfass-Kübel. Zwischen den grossen, spektakulären Kübeln mogelte sich unauffällig ein Drachenkopf in Richtung Ziel. Er wurde vom Ersten Bürgermeister Thomas Weigel gesteuert. Laut Truffner wurde er ausgewählt, weil er der längste der Bürgermeister ist, somit wäre sicher, dass er beim momentanen Wasserstand nicht ertrinke.  Georg Eckert fuhr in diesem Jahr mit einem blau-weißen Hai. Der Jahrgang 65/66 präsentierte das alte Ägypten, wohl der farbenfreudigste Kübel. Die Lumpenkapelle sorgte mit ihrer Musik für die beste Stimmung. Das Mühle-Boot ist extra zu erwähnen. Technische Daten: Gewicht mit Besatzung circa 350 Kilogramm, etwa 600 Schrauben, Auftriebskörper waren drei ausgediente Kajaks, Antrieb zwei Hand-Kurbel.  

Die vielen Zuschauer warteten gespannt auf das Endergebnis. Die Musikkapelle Börstingen überbrückte die Wartezeit mit Elan.

Der Außenbereich war dicht besetzt, das Zelt "knallevoll". Zahlreiche private Helfer und Mitglieder aus verschiedenen Vereinen packten gemeinsam an. Das Fest hätte nicht gestartet werden können, wenn es die "Helferlein" im Hintergrund nicht gegeben hätte. Eine Menge Arbeit hatte die Feuerwehr Bieringen, sie waren überall hilfreich – ob im Wasser oder außerhalb. Sie mussten unter anderem die schweren Kübele aus dem Wasser heben. Unterstützt wurden sie von sehr aufmerksamen DRK-Mitarbeitern.

Für die Zuschauer standen das Rennen, die Stimmung, das Essen und die Musik, die gute Organisation und beste musikalische Unterhaltung im Vordergrund.  Wieder einmal hat der MV Bieringen mit seinen Helfern Großartiges geleistet. Geschätzt von den Gästen, die nächstes Jahr sicher wieder kommen werden.