Die Spedition Meier freut sich über die neuen Auszubildenden (von links): Die Ausbilderinnen Bianca Baur und Arna Jakoblev, die neuen Lehrlinge Thomas Lausch, Patrick Weber, Marc Maier, Martin Berner, Alexej Kinderknecht, Djurdjana Dobric, Vinzent Spadt, Leonie Kiunke und Milan Wolf sowie die Inhaber und Geschäftsführer Klaus Meier und Alessandro Meier. In der vorderen Reihe sind die Auszubildenden Marcel Chomse, Ramadan Althamer, Daniel Tobias Borkhart, Olga Schmidke, Adis Agovic und Berkay Er Foto: stb Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Die Spedition Meier bildet viele junge Leute selbst zu Berufskraftfahrern aus

Rotte nburg (stb). "Alles, was fährt, ist für mich interessant", sagt der 21-jährige Marcel Chomse. Er mag es, unterwegs zu sein. Ob Motorrad, Auto oder Lastwagen – Hauptsache auf der Straße. "Kraftfahrer ist deshalb mein Traumjob", erzählt Chomse. Er ist einer von zwölf Auszubildenden zum Berufskraftfahrer, die in diesem Herbst bei der Spedition Meier angefangen haben. Dazu kommen zwei angehende Lagerlogistiker und zwei Speditionskauffrauen.

 

"Die jungen Leute sind unsere Zukunft", erklären die Unternehmensinhaber Klaus Meier (53) und Alessandro Meier (26) aus Haiterbach-Oberschwandorf. Das 1987 gegründete Speditionsunternehmen Meier zählt in Rottenburg rund 120 Beschäftigte und in allen Lehrjahren 30 Auszubildende. Zum Geschäft gehören hauptsächlich Sammelguttransporte, Teil- und Komplettladungen sowie die stark wachsende Lagerlogistik. "Wir bezahlen zu Anfang der Ausbildung rund 800 Euro monatlich, übernehmen die Kosten für den Führerschein ebenso wie Übernachtung, Fahrt und Verpflegung während des Blockunterrichts an der Berufsschule in Ehingen/Donau", berichtet Geschäftsführer Klaus Meier.

Dass das Unternehmen überhaupt so viel Nachwuchs findet, erklärt Alessandro Meier: "Wir sind auf vielen Ausbildungsmessen vertreten, machen Werbung an Schulen und im Internet." Vielleicht das Wichtigste: Die Spedition Meier hat sich einen guten Ruf erarbeitet. Berufskraftfahrer werden nach abgeschlossener Ausbildung in der Regel übernommen, können im Nah- und Fernverkehr mit verschiedenen Fahrzeugen arbeiten.

Der Trend bei Kunden gehe weg vom reinen Preiswettbewerb und hin zu Qualität und Service. Um für das künftige Wachstum gute Mitarbeiter zu haben, will die Spedition Meier weiterhin kräftig in eigene Ausbildung investieren.

"Das ist vorbildlich", kommentiert Holger Tenfelde, stellvertretender Geschäftsführer des Verbands des Württembergischen Verkehrsgewerbes, die Zahl der Lehrlinge bei der Spedition Meier. Ausbildung, so Tenfelde, habe im Transportgewerbe nicht die Tradition wie beispielsweise im Handwerk. "Früher haben viele Führerscheine und Lehrgänge bei der Bundeswehr gemacht", sagt Tenfelde. Mancher sei dann gefahren und in diesem Beruf geblieben. Nicht zuletzt seit die Wehrpflicht in Deutschland abgeschafft wurde, fehlen allenthalben Berufskraftfahrer. Das Berufsbild habe sich mit digitalen Fahrtenschreibern, Navigationsgeräten, Fahrassistenten und komplexeren Kundenwünschen in den vergangenen Jahren stark gewandelt.