In der Innenstadt wird derzeit Platz für Neues geschaffen. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Vor dem Neubau der Bücherei erfolgt ein markanter Abriss / Raumprogramm wird detailliert ausgearbeitet

Von Angela Baum Rottenburg. Ein "Schandfleck" Rottenburgs wurde beseitigt – pünktlich zum Start der Heimattage im kommenden Jahr.Immer wieder bleiben Bürger an der Abrissstelle am Aufgang zur Oberen Gasse beim Bischöflichen Palais stehen, schauen und fotografieren auch schon mal den leeren Platz, auf dem schon bald eine Stadtbibliothek gebaut werden soll.

Der Abbruch für das Gebäude Königstraße 2 und Obere Gasse wurde vom Gemeinderat genehmigt, um eine dauerhafte Bauruine zu vermeiden. Absehbar ist auch der Verkauf der frei werdenden benachbarten Gebäude Königstraße 4 und 6. Das Bischöfliche Ordinariat gibt die Nutzung dieser Gebäude nach dem Umzug in den Verwaltungsneubau, der derzeit entsteht.

Der Verhandlungsspielraum der Stadt wird größer, wenn die Stadt hier Optionen einer öffentlichen Nutzung, im Idealfall einer städtischen Bibliothek anbieten kann. Diese soll auf den frei werdenden Flächen erstellt werden.

Im März führte eine Exkursion die Arbeitsgruppe "Stadtbibliothek" des Gemeinderates nach Bühl, Oberkirch, Neckarsulm und Filderstadt. Hier wurden reine Bibliotheken besichtigt, die zumeist mit einem kleinen Vortragssaal ergänzt waren.

Dieses Raumprogramm sei, so Hochbauamtsleiter Markus Gärtner, am Standort Königstraße gut unterzubringen. Selbst bei einer angestrebten engen Zusammenarbeit mit der Volkshochschule könnte ein viel versprechendes Raumprogramm an dieser Stelle umgesetzt werden, betont Gärtner.

Der Gemeinderat will sich gemeinsam mit der Arbeitsgruppe "Stadtbibliothek" in Kürze mit der detaillierten Ausgestaltung des Raumprogramms beschäftigen. Der Zeitpunkt einer Realisierung der Stadtbücherei hängt davon ab, ob die Finanzierung und die Sicherstellung des laufenden Betriebes dauerhaft gewährleistet ist.

Die Einrichtung einer Stadtbibliothek ist eine freiwillige Leistung der Stadt und kann nur dann realisiert werden, wenn die laufenden Pflichtaufgaben gesichert sind und darüber hinaus noch Spielraum vorhanden ist.

Das markante Eckgebäude Königstraße/Obere Gasse wurde laut Denkmalamt im Jahr 1740 erbaut. Da es ein "gleichsam sprechendes Haus" in einer städtebaulich markanten Lage sei, empfahl das Denkmalamt, es nicht abzureißen. "Der Abriss kann nur als bedauerlich gewertet werden", so das Urteil des Denkmalamtes.