Oberbürgermeister Stephan Neher (von links), Musikschulleiterin Gabriele Richter sowie der erste Vorsitzende des Trägervereins der Musikschule, Helge Johannes Baudis.Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Musikschule startet nun nach dem Lockdown wieder durch / Beiträge für Erwachsene steigen teils drastisch an

Die Musikschule wird ab September, pünktlich zum Semesterbeginn am 1. September, in neuem Licht erstrahlen. So gibt es verschiedene positive Neuerungen, berichtete Musikschulleiterin Gabriele Richter im Gespräch mit unserer Zeitung.

Rottenburg. Etwa hat die Homepage ein neues Erscheinungsbild bekommen. Gestaltet hat dies eine Firma aus Frommern. Nun sind An- und Ummeldungen auch online über die Homepage wieder möglich. Es gibt Informationen zu den verschiedenen Ensembles der Musikschule Rottenburg, zu den Lehrkräften, zu Probenzeiten und einen Kalender mit einer Übersicht über die Veranstaltungen. Eva Rochow, die ehemalige erste Vorsitzende des Trägervereins der Musikschule hat einen Artikel zur Geschichte der Musikschule und der Volkshochschule verfasst, der ebenfalls auf der Homepage nachzulesen ist.

Zurzeit hat die Musikschule rund 1400 Musikschüler im Kinder- und Jugendalter und auch im Erwachsenenalter. Diese Musikschüler belegen rund 2000 Fächer. Es geht los beim Babymusikgarten für die Kleinsten und reicht bis zu Senioren im Alter von 85 Jahren. Ab dem Alter von sechs Jahren benötigen die Schüler derzeit einen negativen Coronatest oder müssen von einer Coronainfektion genesen sein. Auch wer zwei Mal geimpft ist, hat Zutritt zum Präsenzunterricht an der Musikschule, der kürzlich wieder startete.

Die Ergenzingerin Gabriele Richter erklärt im Gespräch, dass die Musikschule die lange Zeit des Lockdowns für die Neuerungen genutzt habe. So wurde etwa eine neue Semestereinteilung umgesetzt. Das Herbst-/Wintersemester dauert nun vom 1. September bis zum 28./29. Februar. Das Sommersemester geht vom 1. März bis zum 31. Juli. Die Kündigungsfristen laufen jeweils bis sechs Wochen vor dem Semesterstart. Es gibt auch eine neue Entgeltordnung, die vorsieht, dass der August nicht mehr eingezogen wird. Der Monatsbeitrag wurde auf elf Beiträge pro Jahr umgerechnet, so dass der August für alle Musikschüler kostenfrei bleibt.

Der Jugendunterricht konnte mehr oder weniger zu den bisherigen Konditionen erhalten werden. Dies ist aufgrund der Fördermittel der Stadt und des Landes möglich. So wird der Musikschulbeitrag für alle Rottenburger Musikschüler finanziell unterstützt. Dies hat zur Folge, dass Musikschüler aus Starzach, Hirrlingen und Neustetten etwas mehr bezahlen müssen. Oberbürgermeister Stephan Neher würde es begrüßen, wenn diese Gemeinden ebenfalls den Musikschulunterricht von Kindern und Jugendlichen aus ihren Ortschaften bezuschussen würden. Beim Erwachsenen-Unterricht musste die Musikschulleitung aber nachbessern und die Beiträge teilweise drastisch anheben.

Gabriele Richter erklärt, dass die Beiträge deshalb erhöht werden mussten, um die Kurse weiterhin erhalten zu können. So wurde der Jahresbeitrag für die Orchestervereinigung und das dortige Ensemblespiel im Kammerorchester verdoppelt. Auch andere Erwachsenen-Kurse wurden deutlich verteuert. Weiterhin angeboten wird das Angebot "Take Five", bei dem die Erwachsenen fünf Kurseinheiten nacheinander belegen können und dafür einen Festpreis bezahlen. Es gibt auch weiterhin das Angebot "Take what you want", hier kann das Fach gemixt werden.

Richter beteuert, dass alle Ensembles erhalten werden sollen, wenn es geht. Im Seniorenbereich sind die Preise relativ günstig. Wichtig ist, dass alle Inhaber einer Kreisbonuscard Vergünstigungen beim Musikschulunterricht bekommen. "Dies wird auch rege genutzt", weiß Richter. Zudem gibt es auch weiterhin die "Aktion Sahnehäubchen", hier werden Kurse von der Caritas bezuschusst. Auch die Musikvereine bekommen weiterhin Rabatt.

Die neue Entgelt- und Musikschulordnung greift ab dem ersten September, erklärt Richter. Allen Musikschülern, egal ob alt oder jung, steht aufgrund der Preiserhöhungen ein Sonderkündigungsrecht zu. "Ich bin guter Dinge, dass die Umstrukturierung der Schulordnung und der Entgeltordnung gelingen kann", gibt sich die Musikschulleiterin zuversichtlich. Auch die Elternvertreter haben der neuen Schulordnung und der Entgeltordnung zugestimmt und tragen die Veränderungen mit. Auch der Trägerverein der Musikschule trage alles mit, erklärt dessen erster Vorsitzender Helge Johannes Baudis.

Oberbürgermeister Stephan Neher erklärte, dass die Musikschule bislang immer im Minus geschwommen sei. Es habe sich etwa ein Defizit in Höhe von 75 000 Euro im Laufe einiger Jahre angestaut. Daher habe die Stadt den kommunalen Zuschuss für den Kinder- und Jugendbereich erhöht. Zudem wurden nun die Beiträge erhöht, damit es eine vernünftige Basis gibt, auf der die Musikschule arbeiten kann.