Der Rottenburger Gemeinderat hat beschlossen, dass die Hohenbergschule abgerissen werden soll. Foto: Hochbauamt/Stadt Rottenburg

Ergebnis von Gutachten liegt vor. Sanierung von Werkrealschule lohnt sich nicht.

Rottenburg - Für Aufruhr und viele Diskussionen sorgte die Mitteilung vom Abriss der Werkrealschule Hohenberg im Rottenburger Gemeinderat nicht. Dennoch wertet die Verwaltungsspitze den Abriss als sehr wichtig.

Man will noch in diesem Jahr die Planungsarbeiten abwickeln – der Neubau und Nachfolgebau für die Werkrealschule soll bis zum Jahr 2023 stehen. Im Dezember 2023 soll der Einzug der Schüler in den Neubau stattfinden. Die Baufertigstellung ist für November 2023 geplant.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates wurde das VgV-Verfahren eingeleitet, welches ein Preisgericht mit Architektenwettbewerb für den Schulneubau vorsieht. Im Juli soll feststehen, wie man sich auf den Architektenwettbewerb bewerben kann. Die eigentliche Preisgerichtssitzung ist für Januar 2020 geplant. Dann soll feststehen, wie das Preisgericht und der Wettbewerb ausgegangen ist und welcher Architekt den Zuschlag bekommt.

Die Entwurfsplanung soll im Oktober des kommenden Jahres stehen, im Dezember 2020 soll dann der Bauantrag erfolgen. Den eigentlichen Baubeschluss zum Neubau soll der Gemeinderat im Dezember 2020 fassen. Der Haushaltsplan der Stadt sieht insgesamt eine Summe von 15 Millionen Euro für den Schulneubau vor.

Einige Fördermittel müssen zurückgezahlt werden, da ein relativ neues Schulgebäude aufgegeben wird. An Rückzahlungen für die Aufgabe des alten Schulgebäudes muss die Stadt insgesamt 275 000 Euro einplanen. Abgesehen davon wird der Schulneubau auch mit rund einer Million Euro gefördert. Entstehen soll eine zweieinhalbzügige Gemeinschaftsschule.

Die Werkrealschule ist derzeit eine stabile zweizügige Einrichtung, die Hochrechnung der kommenden Jahre zeigt, dass die Zweizügigkeit auch weiterhin gewährleistet ist. Mit der zweieinhalbzügigen Auslegung der Schule will man Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft abdecken. Grund für den Abriss ist die damals mangelhafte Bauausführung, man habe mit Material gespart, so der Gutachter.

Die Außenwände seien nurmehr fünf Zentimeter dick. Zudem ist die Schule nicht barrierefrei und derzeit gibt es mehrere Gebäudeteile, in denen die Klassenzimmer untergebracht sind. Im Jahr 1960 ist der Altbau der Werkrealschule entstanden, im Laufe der Jahre kamen einige weitere Gebäudeteile dazu.

Nun sollen alle Gebäudeteile abgerissen werden, da eine Sanierung erstens nicht die Qualität eines Neubaus bringen würde und zudem gleich teuer und viel aufwendiger wäre, so Oberbürgermeister Neher. Das neue Raumprogramm soll modernen Schulunterricht ermöglichen, so Neher. Und Baubürgermeister Thomas Weigel ergänzte in der Gemeinderatssitzung, dass auch und gerade die Barrierefreiheit in Zeiten der Inklusion sehr wichtig sei.