Der Ehrenvorsitzende, Adolf Zug, übernahm die Anmoderation für den Hirrlinger Umzug. Mehr als 2100 Umzugsteilnehmer, darunter viele Hexengruppen, trieben ihr Unwesen. Foto: Scharnowski Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Rund 40 Zünfte bei Umzug in Hirrlingen / Abwechslungsreiches Treiben auf der Straße

Hirrlingen platzte aus allen Nähten, mehrere tausend Fasnetsbegeisterte strömten zum traditionelle Fasnetsumzug in den Ort.

Hirrlingen. Eine große Ehre für die Zunft war, dass der Ehrenvorsitzende Adolf Zug im Alter von 82 Jahren anmoderierte. Er ist Gründungsmitglied und erinnerte sich an den Anfang: "Damals hat man ein Gesicht auf einen Pappendeckel gemalt, mit Gummi-Ringle vor dem Gesicht befestigt, fertig war die Maske. Lumpen fand man auf der Bühne, egal wie, Hauptsache man hatte seinen Spaß."  

Christian Neher, stellvertretender Vorsitzender, kommentierte mit Witz und Charme das Ereignis. Die Hirrlinger eröffneten den Umzug: der Musikverein, gefolgt von den Schlosshexen mit dem "Schlachtruf" Hexenschuss. Die Zigeuner schlossen sich an, die Brunnenspuier und Tanzgarde sorgten für viel Narri Narro und auch die Butzenzunft durfte nicht fehlen. 

Danach kamen die Heuberghexen aus Rottenburg an die Reihe, verfolgt von den Weiler Wildsauen, sie trieben es wilder als ihre im Wald lebenden Namensgeber. Überhaupt waren auffallend viele Hexengruppen unterwegs, sie zeigten waghalsige Sprünge, beeindruckende Pyramiden und trieben Schabernack vor allem mit jungen Mädchen, die teilweise einfach über die Schulter geworfen wurden. Viele mussten ihre Schuhbändel einbüßen und einige jungen Damen sahen nach dem Umzug wild verstrubbelt aus.

Der Spielmannszug Bremen (Hohentengen) lockerte das Geschrei auf, sie marschierten in ordentlicher Reihe mit schmissiger Musik. Die Rangendinger, deren Fasnetsfarbe grün ist, kamen mit zahlreichen Umzugsteilnehmer.

Traktoren ziehen große und kleine Wagen

  Fast lieblich präsentierten sich die Moofanger aus Bierlingen, viel Applaus bekamen die Weildorfer Storchen. Die Tübinger Steinis, eine schon "alte Gruppe" machte sich Platz mit einem Dinosaurier. Der Steinlachtaler Fasnetsverein hatte mehrere verschiedene Gruppen in sich versammelt, sie belegten eine beeindruckende Strecke. Mit Traktoren wurden große und kleine, liebevoll dekorierte Hexenwagen gezogen, sie räumten immer wieder die Straße, weil viele, vor allem ganz junge Zuschauer, sich vordrängten, um Bonbons einzusammeln. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass alle Gruppen ein Gewinn für Auge und Ohr waren.  

Mehr als 40 Zünfte mit Untergruppen hatten sich angemeldet. Somit kamen rund 2100 närrische Umzugsbestreiter zusammen; bereits vor Meldeschluss konnte niemand mehr aufgenommen werden. Man kann den Hirrlingern bescheinigen, dass sie sich bei der Auswahl viel Mühe gegeben haben, der Umzug war schillernd, abwechslungsreich und gut aufgestellt, halt "a richtiger Fasnetsomzug".  

Am Ende der Veranstaltung war der Innenbereich Hirrlingens so überfüllt, dass man nur mit Mühe weiterkam, die einzelnen Gruppen haben gefeiert bis zum Abwinken oder der Bus kam.