Fleckenhuper und Blätzlesbua Ottokar Ott war das Opfer beim Lausbühlhexentribunal. Fotos: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Brauchtumsabend in Klein-Paris bringt volle Halle / Fleckenhuper und Blätzlesbua Ottokar Ott zur Lausbühlhexe gestempelt

Mit Showtanz, dem Lausbühlhexentribunal sowie Musik und der "Ro-Show" mit der Oberbürgermeisterriege aus Rottenburg nahm die Fasnet beim Brauchtumsabend der Narrenzunft Fahrt auf.

Rottenburg-Ergenzingen. Mit Showtanz, dem Lausbühlhexentribunal sowie Musik und der "Ro-Show" mit der Oberbürgermeisterriege aus Rottenburg nahm die Fasnet beim Brauchtumsabend der Narrenzunft Fahrt auf.

Gleich mehrere närrische Akteure zogen das Geschehen im Flecken durch den Kakao. Kathrele und Marile alias Gabi Schall und Nadine Schweinbenz hatten wie immer Haare auf den Zähnen und verteilten großzügig Seitenhiebe auf einige Mitglieder der Narrenzunft.

Manuel Ranft führte souverän durch das mehrstündige Programm und sorgte als "Sheriff von Klein-Paris" für närrisches Recht und närrische Ordnung. Chef von Klein-Paris sei zwar Ortsvorsteher Reinhold Baur, aber in Ergenzingen gebe es eben nicht nur Lämmer. Oberhäuptling von Rottenburg sei "Schwarzfuß" Stephan Neher, der entscheide, was jeder so an Geld bekomme. Trotz Rekordhaushalt käme man sich als Ergenzinger beim Geldverteilen ein stückweit verarscht vor. So sei der Friedhof nur halb saniert und tauche schon nicht mehr im Finanzplan auf – ebenso wie der Bahnhof. In der Kernstadt werde halt vieles schneller durchgezogen, etwa der Rathausanbau, "wenns da teurer wird, juckt des koi Sau", meinte der Sheriff von Klein-Paris in seiner gereimten Büttenrede.

Mittels Video-Großleinwand wurden immer wieder kleine Film-Episoden eingeblendet, etwa beim Lausbühlhexentribunal. "Lausbühl, Lausbühl, Lausbühleum, das Hexentribunal geht um", riefen die nach einem Opfer suchenden Hexen. Sie pirschten durch die Publikumsreihen und wurden schließlich fündig. Fleckenhuper und Blätzlesbua Ottokar Ott war das Opfer der Hexen. Er wurde aufgrund seiner "schlimmen Vergehen" vom Hexentribunal verurteilt und mit einem riesigen Stempel zu Lausbühlhexe gestempelt. So habe er etwa ein Schnapsversteck im Vogelhäusle vor dem Haus, und auch aus seiner Kindheit und Jugend wurde einiges an Verwerflichem berichtet.

Auch Pfarrer Klaus Rennemann wagte sich auf die Bühne und war als Cowboy verkleidet. Er gab den Pfarrer im Wilden Westen, getreu dem Motto "wildes Klein-Paris" und unterhielt das Publikum mit seinen Kalauern aufs Beste.

Markus Brändle und Johannes Baur waren "Der Halag und der Naze", die bei einem Krügle Most den Ergenzingern eins auf die Finger gaben – jedoch närrisch und liebevoll. Halag und Naze wollten zunächst lernen, wie man auf einem Pferd reitet, was im Videoclip gezeigt wurde. Sie lockten das Pferd mit Schwarzwurst, die dann schließlich aber lieber selbst gegessen wurde. Einige Ergenzinger bekamen von den beiden ihr Fett weg, etwa wie jener Ergenzinger, der sein neues Auto nicht in Stuttgart, sondern aus Versehen in Berlin abholen musste.

Auch die "Seifenoper Angela Merkel und Martin Schulz" wurde durch den Kakao gezogen. Ebenso die mittlerweile beigelegte "Fehde" zwischen Rottenburgs OB Stephan Neher und seinem Amtskollegen Boris Palmer aus Tübingen. Die "Ro-Show" schließlich von der OB- und Bürgermeisterriege war unterhaltsam und widmete sich lokalpolitischen Themen aus Rottenburg.