Die Protagonisten der Grünen sehen sich gerüstet für den anstehenden Wahlkampf. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

"Innenentwicklung statt neuer Baugebiete" / Partei setzt auf neue Radwege

Von Angela Baum Rottenburg. In die heiße Wahlkampfphase stiegen die Grünen im Kreis mit ihrem Frühlingsempfang ein. Im Theater am Torbogen wurden klare Worte gefunden zur politischen Situation, zu den politischen Gegnern und zur Bürgerbeteiligung in den Kommunen.

Als politisches Zugpferd hatten die Grünen des Kreisverbandes und des Rottenburger Ortsverbandes sowie die grüne Gemeinderatsfraktion Uli Sckerl eingeladen, der die Zuhörer mit einer Rede zur Bürgerbeteiligung und zu starken Kommunen in Baden-Württemberg mitriss.

Als Gäste waren der Bundestagsabgeordnete Chris Kühn, der Landtagsabgeordnete Daniel Lede Abal sowie zahlreiche Vertreter des Rottenburger Gemeinderates und des Kreisverbandes der Grünen der Einladung gefolgt.

Ursula Clauß als Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat begrüßte an die 70 Gäste zum zweiten Frühlingsempfang. Auch im vergangenen Jahr habe man im Theater am Torbogen gefeiert, was sehr gut angekommen sei. Der Empfang sei vor allem dazu da, politisch Interessierte miteinander ins Gespräch zu bringen, "er soll aber auch etwas für die Sinne sein." Und zwei Monate vor den Kommunalwahlen dürfe der Empfang auch nicht unpolitisch sein, "aber nicht aggressiv politisch", forderte Clauß. Pep, aber keine Aggression, sei das Motto.

Ursula Clauß betonte, dass sie wieder für den Gemeinderat kandidiere. Die Grünen hätten eine gute Liste aufgestellt. Die Wähler könnten theoretisch all ihre Stimmen der grünen Liste geben, so viele Kandidaten habe man aufgestellt. Die Liste decke ein breites Spektrum an Berufen und Generationen ab.

Sie skizzierte die Ziele der Grünen im Gemeinderat: Innen- vor Außenentwicklung, das sei wirksamer, als neue Baugebiete auszuweisen oder auf der grünen Wiese zu bauen. "Wir müssen vernünftig mit den Ressourcen umgehen", so Clauß.

Die CDU habe Parkplätze asphaltiert, "und die Grünen setzen sich für Radwege ein." So habe jeder seine Fähigkeiten. Auch die Regionalstadtbahn sei ein Kind der Grünen. Alle anderen hätten sich das Thema zu eigen gemacht. Auch Rottenburg würde von der Bahn entlastet.

Man dürfe auch die Menschen nicht vergessen, die in einer Notlage seien und müsse ihnen Teilhabe ermöglichen. Stefanie Hähnlein grüßte ebenfalls die Gäste, bevor Uli Sckerl zu den Zuhörern sprach. Er erklärte, dass es die Grünen im Land und auch für die Kommunen geschafft hätten, mehr Bürgerbeteiligung zu installieren. Er lobte den Landkreis Tübingen, der eine "erste Adresse" für die Grünen im Land sei. Der Kreisverband sei politisch und personell mit seiner Liste klasse aufgestellt. Daniel Lede Abal und auch Chris Kühn würden ihre Sachen gut machen.

Die Zeiten seien ernst, aber die Grünen sei nun drei Jahre an der Macht im Land und hätten einiges ändern können.