Kommunales: Weitere Einnahmen kommen den Investitionen zugute

Rottenburg ist rein rechnerisch unterdurchschnittlich gesegnet mit Gewerbesteuern. Städte wie Balingen oder Ravensburg, die ähnlich groß sind wie Rottenburg, haben viel mehr Gewerbesteuereinnahmen, erklärt Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher.

Rottenburg. Diese beiden Städte hätten laut Neher das Zehnfache an Gewerbesteuereinnahmen als Rottenburg. Doch dennoch hat die Verwaltungsspitze derzeit Grund zur Freude: Höher als erwartet fielen in diesem Jahr die Gewerbesteuereinnahmen aus.

13 Millionen Euro waren einkalkuliert gewesen, nun sind es ein bis zwei Millionen mehr, so Neher. Investiert wird damit in das Investitionsprogramm der Stadt Rottenburg, etwa in das Hallenbauprogramm. Ebenfalls ein Thema sind Schulen und Kinderbetreuung – auch hierfür braucht die Stadt das Geld.

Gewerbegebiet Ergenzingen-Ost ist eine Goldgrube für die Stadt

In den vergangenen Jahren konnte Rottenburg auch vermehrte und steigende Gewerbesteuereinnahmen verzeichnen. Grund sind die brummende Wirtschaft und die hervorragenden Betriebe.

So kann die Stadt nicht nur ihren normalen Verpflichtungen nachkommen, so Neher, sondern auch investieren. ☺"Bei den Haushaltsberatungen wissen wir sicherlich mehr", so der Oberbürgermeister auf die Frage, wofür das Geld verwendet wird.

Woher der Geldsegen kommt, ist klar: Aus Ergenzingen-Ost in erster Linie, und aus den Gewerbegebieten in Rottenburg und den Stadtteilen. Da die Gewerbesteuereinnahmen aber unterm Strich im Vergleich zu anderen Städten nicht so groß sind wie sie sein könnten, möchte die Stadt weitere Gewerbegebiete ausweisen.

Nur so könnten Infrastruktur und wichtige Projekte auch in den kommenden Jahren gesichert werden. Im Gespräch sind derzeit das Galgenfeld oder auch die Äneshalde. Auch hier wird man im Rahmen der Haushaltsberatungen, die nach der Sommerpause des Gemeinderates starten werden, Weiteres erfahren.

Doch nicht alle Bürger schreien "Hurra", wenn es um das Thema Gewerbegebiete geht. Erst kürzlich traf sich das Kiebinger Aktionsbündnis "Kein Gewerbegebiet Galgenfeld". Hier wurde über die geplante Gewerbeansiedlung auf bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen im Neckartal diskutiert. Man war sich dabei einig, dass der Regionalplan klare Regeln für Gewerbeansiedlungen vorgibt.

Auf dem Areal "Galgenfeld" ist kein Gewerbe vorgesehen

Nur sei eben auf dem Areal "Galgenfeld" kein Gewerbe vorgesehen, unter anderem, da hier eine Kaltluftschneise vom Rammert her ins Neckartal verläuft. Auch meinen die betroffenen Landwirte, dass eine Gewerbeansiedlung mit einer Enteignung einhergehen werde. Daher lehnt das Aktionsbündnis eine Gewerbeansiedlung zwischen Kiebingen und Rottenburg ab.