"187 Strassenbande" tritt beim Sommer-Open-Air auf. Keinerlei Mitwirkungsrecht bei Auswahl der Bands.
Rottenburg - Linke, Grüne, CDU und SPD sprechen sich gegen einen Auftritt der Hip-Hop-Gruppe "187 Strassenbande" beim Sommer-Open-Air "Rock.Pop@ZOB" am Samstag, 18. August, auf dem Eugen-Bolz-Platz in Rottenburg aus.
Der Auftritt der Musiker, die Gangster-Rap auf die Bühne bringen wollen, sorgte bei den Fraktionen des Gemeinderates für Wirbel. So distanzieren sich Linke und Grüne explizit und entschieden vom Auftritt der "187 Strassenbande" auf dem Eugen-Bolz-Platz. So habe der Gemeinderat keinerlei Mitwirkungsrecht bei der Auswahl der Bands gehabt, die in diesem Sommer beim "Rock.Pop@ZOB" auftreten, erklärte Fraktionssprecher Emmanuel Peter (Die Linke). Weiter erklärte er, die Texte der Gangster-Rapper der "187 Strassenbande" seien beleidigend und voll von wüsten Pöbeleien, die Polizei und auch andere Personengruppen beleidigten. Zudem seien die Texte der Band menschenverachtend und frauenfeindlich. Es sei dieser Stil, der dazu beitrage, dass die Sprache in den sozialen Medien immer verletzender werde und auch mitleidlos sei.
"Verträge leider abgeschlossen"
Die Verträge, so Peter als Sprecher für Linke und Grüne, seien "leider abgeschlossen". Aber der Gemeinderat werde in Zukunft bei der Auswahl der Bands für das Sommer-Open-Air auf ein Mitwirkungsrecht bestehen.
Auch die SPD und CDU sprechen sich in einer Pressemitteilung gegen den Auftritt der umstrittenen Musiker aus. "Leider konnte eine gemeinsame Resolution des Gemeinderats aus organisatorischen Gründen nicht mehr verabschiedet werden", heißt es in der Mitteilung.
Schon in vorvergangenen Sitzungen haben sich einzelne Gemeinderatsmitglieder, wie Norbert Vollmer (CDU) und Ursula Sieber (SPD) im Gemeinderat vergeblich gegen den Auftritt der Hip-Hop-Band "187 Strassenbande" beim Sommer-Open-Air gewandt. Es sei unbegreiflich, wie die Verpflichtung dieser Band zustande kam und die Stadträte wundern sich, warum die Verantwortlichen sich nicht besser informiert haben, erklärten die beiden Fraktionen in einer gemeinsamen Mitteilung.
Der Band eile bundesweit ein schlechter Ruf voraus. Ihre Texte seien menschenfeindlich, sexistisch und gewaltverherrlichend. "Die SPD und CDU Rottenburg distanzieren sich in aller Form von der Verpflichtung dieser Band und fordern eine Aufarbeitung", erklären die Fraktionen. Es sei eine Schande, wenn Rottenburg, das durch so viele liebevolle Attribute bekannt sei, seinen Namen beschmutzen lassen muss, wenn es in einem Atemzug mit dem Auftritt dieser Band genannt werde, heißt es in der Mitteilung weiter.