Motetten aus unterschiedlichen Epochen sind beim geistlichen Konzert in der Pfarrkirche St. Laurentius zu hören. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Kammerchor Stuttgart Vokal verzaubert in Pfarrkirche St. Laurentius / Fest am 21. und 22. September

Ein geistliches Konzert mit dem Kammerchor Stuttgart Vokal hat in Hailfingen stattgefunden. Organisiert hat es die katholische Kirchengemeinde im Rahmen der 500-Jahr-Feierlichkeiten der Pfarrkirche St. Laurentius.

Rottenburg-Hailfingen. Unter der Leitung von Andreas Großberger sang der Stuttgarter Chor Motetten aus unterschiedlichen Epochen. Zum geistlichen Sommerkonzert kamen rund 150 Zuhörer in die Pfarrkirche St. Laurentius.

Das Konzert fand unter dem Motto "Cantate – singet" statt. Der Chor musizierte dabei verschiedene a capella-Werke. Im Mittelpunkt des abends standen Teile der Rigaer Messe des zeitgenössischen lettischen Komponisten Ugis Praulins. Sie bildeten den roten Faden des Konzertabends.

Vor und nach den Elementen aus der Missa Rigensis wurden vor allem passende Vertonungen des 100. Psalms – Jauchzet dem Herrn alle Welt – und anderer Psalme dargeboten. Die Aufforderung der Psalmen "singet dem Herrn ein neues Lied" nahm der Chor wörtlich und führte tatsächlich neue Lieder auf.

Zu Beginn sang der Chor Stuttgart Vokal das Jubilate Deo von Giovanni Gabrieli. Beschwingt und dennoch würdevoll interpretierte der Chor das Werk. Es folgte das Kyrie eleison aus der Rigaer Messe von Ugis Praulins.

Praulins Messe lotet die Grenzen der musikalischen Darbietungsmöglichkeiten aus – mal mit Sprechgesang, dann wieder mit ganz zarten, feinen Klangbildern. Machtvoll und festlich interpretierten die Sänger das Cantate Domino von Giuseppe Ottavio Pitoni. Eindringlich fügte sich das Gloria der Missa Rigensis an.

Voller Jubel und frohlockend musizierte der Chor den Psalm 100, der Komponist Heinrich Schütz kunstvoll vertont hat. Ein einfühlsames Credo der Rigaer Messe war dagegen sehr meditativ gehalten. Auch das Ubi Caritas von Grayston Ives wurde von den Protagonisten sehr eindringlich gesungen.

Der zweite Teil des Credo zeigte sich dagegen deutlich expressiver in der Interpretation. Von Gabriel Jackson fügte sich das Werk "A Prayer of King Henry VI" an. Der zeitgenössische Komponist spielt hier mit den unterschiedlichsten Klangfarben und stimmlichen Ausdrucksformen. "Jauchzet dem Herrn, alle Welt" von Felix Mendelssohn Bartholdy war erfrischend und begeisterte die Zuhörer. Nach dem Sanctus aus der Missa Rigensis sang zum Abschluss der Chor noch Josu Elberdins Cantate Domino.

Das 500-jährige Bestehen der Laurentiuskirche wird am 21. und 22. September mit einem Festwochenende groß gefeiert. Am 21. September steht ein Orgelkonzert mit Lichtinstallation auf dem Programm, am Sonntag, 22. September, wird Bischof Gebhard Fürst den Festgottesdienst zelebrieren. Anschließend ist Gemeindefest.