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Bewertungskommission verschafft sich Eindruck von Rottenburgs Gartenschau-Qualitäten.

Rottenburg - Grüne Plastikinseln mit Palmen schwammen im Neckar beim Schänzle. Damit und mit weiteren Highlights punktete die Stadt bei ihrer Bewerbung für die Landesgartenschau.

Die Bewertungskommission für die Landesgartenschau in den Jahren 2026, 2028 oder 2030 war gestern in der Römer- und Bischofsstadt zu Gast und erhielt vorab im Weggental den bischöflichen Segen. Bischof Gebhard Fürst ließ es sich nicht nehmen, am frühen Morgen einen geistlichen Impuls zu halten, in dem er auf die wichtige Bedeutung von Gärten und Grünzügen in der Stadt einging. Es sei ein schöner Auftakt zum Tag mit der Bewertungskommission, so der Bischof in der Wallfahrtskirche.

Vorbei an grünen Wiesen und Bilderstöckchen sowie kleinen Gärten führe der Morgen im Weggental in ganz besonderer Weise in den für die Stadt Rottenburg so wichtigen Tag ein. Mit den Worten eines spanischen Dichters stimmte der Bischof die Anwesenden ein. "Dichter helfen uns, das Staunen über die Natur in Worte zu fassen", sagte Bischof Fürst. Die erwachende Natur im Frühling sei wunderschön. Der schwäbische Frühling stehe dem andalusischen und vom Dichter besungenen Frühling in nichts nach. In Rottenburg würden die Menschen spüren, dass "Gott uns teilhaben lässt an der Schöpfung."

Ein grünes Band soll sich vom Weggental bis zur Forstfachhochschule schlängeln

Bei einer anschließenden Kutschenfahrt durchs Weggental und die Stadt bis hin zum Neckarufer bekamen die Mitglieder der Bewertungskommission begleitet vom Organisationskomitee der Gartenschaubewerbung und den Vertretern der Stadt einen ersten Eindruck von den grünen Seiten Rottenburgs. Die Kinder vom Kindergarten St. Raphael schwenkten Blumen, und auf dem Weg zum Schänzle simulierten aufblasbare Plastikinseln die geplanten Neckarinseln, die während der Landesgartenschau im Neckar schwimmen könnten. Ein grünes Band soll sich dann möglichst im Jahr 2028, also in zehn Jahren, vom Weggental bis zur Forstfachhochschule schlängeln.

In der Konzertmuschel im Schänzle wurde die Bewertungskommission vom Musiklehrer der Carl-Joseph-Leiprecht-Schule, Patrick Hok, begrüßt. Ein Schülerchor begleitete Hoks Band bei der Aufführung zum Landesgartenschau-Song.

Mit einem Oldtimerbus fuhren die Mitglieder der Kommission anschließend zum Garten der Begegnung im Dätzweg. Dort wartete bereits Wolfgang Jüngling mit einer Abordnung von Freiwilligen auf die Gruppe, um das Konzept zu erläutern. Der Garten der Begegnung soll während der Landesgartenschau durch weitere begehbare Gärten ergänzt werden. Die Nähe zum Schänzle soll durch eine Verbindungsstraße hergestellt werden, so Oberbürgermeister Stephan Neher.

An der Osttangente hieß es dann mit Hilfe der Polizei die Straße zu überqueren, hier durfte die Bewertungskommission über einen grünen Teppich schreiten. Weiter ging es mit Kutschen zum Schadenweiler. Hier wurde die Forstfachhochschule vorgestellte. Wer wollte, durfte Alpakas streicheln oder einem Rückepferd zusehen. Kutschfahrten und Ponyreiten rundeten das Familienprogramm ab, welches die Stadt mit Würstchen und Erfrischungsgetränken komplettierte.