Thomas Braun (links stehend), Jörn Heumesser (Mitte sitzend), Sabine Kircher (stehend rechts), Werner Vogt (daneben sitzend). bei der Gründungsversammlung der Freien Wähler. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalwahl: Ehemalige WIR-Stadträte und einige Ortsvorsteher kandidieren unter neuem Bündnis

Viele Interessierte kamen am Montagabend zur Gründungsversammlung der neuen Liste für den Gemeinderat Rottenburg, bei der die Freien Wähler Rottenburg ins Leben gerufen wurden.

Rottenburg. Nicht unwichtig ist dabei die Tatsache, dass einige ehemalige WIR-Stadträte, Klaus Bucher von der FDP-Fraktion sowie einige Ortsvorsteher und auch Ortschaftsräte bei den Freien Wählern Rottenburg mitmischen wollen. Sabine Kircher etwa ist derzeit Ortsvorsteherin in Hailfingen oder Thomas Braun, der Ortsvorsteher in Hemmendorf ist.

J örn Heumesser entschied sich gegen die WIR und für eine neue Liste, die seinen Angaben zufolge parteiunabhängig sein soll. "Wir wollen Politik für Rottenburg machen, eine Politik die klar für Rottenburg und alle 17 Ortsteile ist", so Heumesser. Man habe sich zusammen getan, sagt Braun, um nicht zuletzt auch etwas Neues zu machen. Man wolle eine Liste der Mitte sein und nicht extrem in eine Richtung gehen. Hierzu meinte Gerold Ruggaber von der Bürgerstiftung Rottenburg, dass eine Liste auch provozieren und den Finger in die Wunde legen müsse. Ruggaber kritisierte in diesem Zusammenhang "die Selbstherrlichkeit des Oberbürgermeisters, die Hochnäsigkeit von Bürgermeister Hendrik Bednarz und die Inkompetenz von Baubürgermeister Thomas Weigel". Eine Liste, so Ruggaber, müsse nicht zuletzt auch zum Nachdenken anregen. Braun betonte, dass Provokation schon sein dürfe, "aber wir wollen Lösungen finden und wollen keine ›Dagegen-Liste‹ sein".

Die Gründer stellten sich gegenseitig vor, Thomas Braun etwa ist 35 Jahre alt und seit viereinhalb Jahren Ortsvorsteher in Hemmendorf. Jörn Heumesser ist ein WIR-Gewächs und Nachfolger in der WIR-Liste für Klaus Brück. 2013 rückte er nach und kam dann bei den letzten Kommunalwahlen sofort in den Gemeinderat. Da die WIR bei diesen Kommunalwahlen keine eigene Liste zustande brachte, wurde eine neue Liste gegründet. Ursprünglich wollte Heumesser Braun und Sabine Kircher zur WIR holen, was sich dann aber zerschlagen hat.

Wichtig ist den Machern der freien Wähler Rottenburg, dass der Gemeinderat weiterhin bunt bleibt und konstruktiv Demokratie gemacht wird. Heumesser wünscht sich, dass sich weitere Menschen finden, die bei den Freien Wählern mitmischen wollen. Auch Werner Vogt, Thomas Stopper als Kiebinger Ortsvorsteher, Patrick Vogt, Barbara Bucholz Maier von der Verwaltungsstelle in Weiler und Jochen Mager, der derzeit Ortsvorsteher in Weiler ist, sind dabei. Mager will nach den Kommunalwahlen im Mai sein Amt als Ortsvorsteher niederlegen, aber dennoch weiterhin im Gemeinderat aktiv sein. Auch Günther Saile als Ortschaftsrat aus Weiler will bei den freien Wählern mitmachen, ebenso Jürgen Latus, der zehn Jahre lang im Kiebinger Ortschafsrat kommunalopolitische Erfahrungen sammelte.

Klaus Hartmann aus Oberndorf war am Montagabend dabei, genauso wie Gideon Weber, Gerold Ruggaber, Klaus Bucher, Wolfgang Neu, Anton Wiech und Thomas Braun. Stopper etwa ist wichtig, dass er auf eine Liste ohne Parteibezug kommt – eine unabhängige Liste ist es, was alle Interessierten gut finden.

Mager und auch den anderen Kandidaten liegen die Teilorte von Rottenburg sehr am Herzen, was auch bei der Abstimmung eines kurzen Wahlprogramms deutlich wurde. Braun meinte, die neuen Kandidaten der freien Wähler Rottenburg seien ein "bunt gemischter Haufen" aus verschiedensten Leuten mit ganz unterschiedlicher Lebenserfahrung.

Die Versammlung stellte fünf Säulen auf, die die Stadt weiterbringen sollen. Dies sind die Themen Bürgerschaftliches Engagement und Vereine, der Themenkomplex Bauen, Wohnen und Gewerbe, der Themenkreis Freizeit, Kultur und Nahversorgung sowie neue Ideen, Stadtentwicklung als auch Bildung Schule und Kinderbetreuung. Wichtig war Heumesser, dass sich die Kandidaten alle in diesem Themenspektrum wiederfinden. Man wolle nun gemeinschaftlich in eine Richtung gehen, jedoch auf verschiedene Themen setzen.