Nicht ohne Stolz präsentiert Ergenzinges Ortsvorsteher Reinhold Baur die neueste Errungenschaft im Rathaus, einen Personenaufzug, der einen barrierefreien Rathausbesuch auf drei Ebenen möglich macht. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Vier Wochen früher als geplant kann das innensanierte Gebäude wieder bezogen werden / Tag der offenen Tür

Endlich ist es so weit: Nach einer achtmonatigen Innensanierungsphase im Ergenzinger Rathaus zieht die Ortsverwaltung in dieser Woche wieder vom Behelfsquartier im ehemaligen Notariat zurück in ihr angestammtes Domizil.

Rottenburg-Ergenzingen. Der Umzug zurück ins Rathaus wurde um vier Wochen vorgezogen. Wie Ergenzingens Ortsvorsteher Reinhold Baur dazu sagte, stünden bei der Stadt derzeit ebenfalls einschneidende Maßnahmen an, die den Umzug erforderlich machten. Unter anderem müssten dort die EDV und rund 100 Computer für die Wahlen im Mai fit gemacht werden und die Verwaltungsstelle Ergenzingen sei natürlich auch davon betroffen. Er hoffe, dass das der Umzug bis zum Donnerstag dieser Woche abgeschlossen sei.

Dass sich die ursprünglichen Sanierungskosten inklusive dem Dach und der Fassade, von rund einer Million Euro sich um circa 300 000 Euro erhöhen werden, liege vor allem an nicht vorhersehbaren Ursachen, so der Ortsvorsteher. Dazu zählten Maßnahmen des Brandschutzes, aber auch die teilweise erneuerte Bodenplatte. Das jetzt im Inneren sanierte Rathaus präsentiert sich freundlich und hell, das eine oder andere, wie Beleuchtung, Technik und auch der Parkettboden im Sitzungssaal bedürfen noch des letzten Schliffes, ansonsten aber zeigt sich das 1956 erbaute Gebäude in seinem Kern nun wieder in neuem Glanz und ist vom Untergeschoss bis zum Obergeschoss barrierefrei zu begehen, oder mit Rollstuhl oder Rollator zu befahren.

Aufzug an der Westseite

Dafür sorgt ein Aufzug an der Westseite des Gebäudes. Zugänglich von außen ist dieser an der Ecke des Einganges zum Polizeiposten. Menschen ohne Behinderung erreichen das Erdgeschoss wie vorher, über die Rathaustreppe. Die bisherigen Toiletten im Erd- und Obergeschoss fielen dem Aufzugsschacht zum Opfer und befinden sich jetzt im Untergeschoss, gesondert für Damen, Herren und behinderte Menschen.

Das Untergeschoss, in dem man auch die Technik, die EDV, das Archiv, einen Putzraum , die Heizung und diverse Lagerräume findet, erreicht man über eine schmale Treppe, oder den Aufzug. Apropos Untergeschoss, dieses musste mit großem Aufwand energetisch saniert werden. Die Bodenplatte und der Abwasserkanal darunter wurden teilweise entfernt und erneuert. Auch die Außentreppe fiel der Energetik zum Opfer, ist aber mittlerweile wieder neu aufgebaut. Beim Innenausbau mussten allerdings nicht nur die Wandbeschichtung und der Bodenbelag erneuert werden. Es wurde nämlich festgestellt, dass die Zimmerdecken mit Schilfmatten abgehängt waren, und diese waren laut den entsprechenden Brandschutzbestimmungen nicht mehr zulässig.

Graue Kautschukböden

Ansonsten präsentieren sich Erd- und Obergeschoss, neu ausgestattet mit grauen Kautschukböden, sozusagen als Dienstleistungsebenen für die Bürgerinnen und Bürger. Kommt man über den Haupteingang, findet man linker Hand in zwei Räumen das Bürgerbüro, rechts noch ein Zimmer für die Verwaltung und eines für das Standesamt. Künftig würden die Türen der Bürgerbüros geschlossen sein, so Ortsvorsteher Reinhold Baur. Eine digitale Tafel mache den jeweiligen Besucher dann darauf aufmerksam, wann ein Serviceplatz frei sei und wann der eintreten könne. Im Obergeschoss findet man die Verwaltungsstellenleiterin, deren Büro noch neu mit Möbeln ausgestattet wird. Daneben ist das Zimmer des Ortsvorstehers. Der Parkettboden im Sitzungssaal ist erhalten geblieben, wurde abgeschliffen und wird noch neu versiegelt. Nach wie vor wird dieser Raum auch als Trauzimmer genutzt. In eine Nische kommt noch ein Waschbecken und die bislang zweiflügelige Tür wurde auf die normale Türbreite verkleinert. Dadurch entstand Platz für ein Stuhllager. Außerdem wird der Sitzungssaal künftig, bedingt durch eine Lüftungsanlage ein angenehmes Raumklima haben. Natürlich entsprechen die neue Ausstattung und auch die Technik den Bedürfnissen der Rätinnen und Räte. Außerdem ist der Saal mit einer integrierten Leinwand ausgestattet.

Jetzt muss noch in absehbarer Zukunft die Fassade energetisch saniert und das Dach neu eingedeckt werden. Letztlich wird auch noch der Rathausgarten neu gestaltet. Die offizielle Einweihung des innen sanierten Rathauses soll am 10. Mai erfolgen. Am Sonntag, 12. Mai, ist dann die Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.