Die amtierende Gräfin Manuela Kaupp (rechts) und die noch lebendenen ehemaligen Gräfinnen der Rottenburger Fasnet Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Archivar Clemens Fuchs erarbeitet Buch über historische Fasnetsfigur Gräfin Mechthild

Am Dreikönigstag wurde im Rahmen des Fasnetsauftaktes mit dem Abstauben der Stadthexen auch ein Buch über die Geschichte der Gräfin Mechthild in Rottenburg vorgestellt.

R ottenburg . Anlässlich der Buchvorstellung waren auch einige ehemalige Gräfinnen der Rottenburger Fasnet gekommen.

Archivar Clemens Fuchs erarbeitete das Buch über Gräfin Mechthild als historische Fasnetsfigur der Rottenburger Fasnet. Er befragte die noch lebenden Gräfinnen und bekam so einen bunten Strauß schöner Geschichten zusammen. Bei der Buchvorstellung zeigte Fuchs eine Powerpointpräsentation über die bisherigen Gräfinnen. Die erste Gräfin Mechthild war Sofie Büttgen, die von 1933 bis 1939 das Fasnetsvolk regierte. Es folgte Paula Laux, die nur eine Amtszeit das Amt bekleidete. Theresia Bengel, die Frau von Stadtmusikdirektor Karl Bengel war die erste Gräfin Mechthild nach dem Krieg. Bis 1954 war Maria Nesch in dieser Position, ihr folgte Hilde Pfeffer. Gretel Widmaier war die nächste Gräfin, von ihr zeigte Fuchs ein Foto mit dem damaligen Hofnarren Hans Neff.

Barbara Nesch war bis 1971 als Mechthild unterwegs, dabei wurde sie teils in einer Kutsche durch die Stadt gefahren. Christa Walter war ebenfalls Gräfin Mechthild, Hildegard Dietrich amtierte bis 1977. Bis 1982 war Paula Hassmüller die Ehre zu teil geworden. Damals gab es auch eine Narrenmutter, die die allerkleinsten Narren während des Umzugs in einem Wagen betreute. Anneliese Wolf und Renate Reinhard waren weitere Gräfinnen, seit 2006 ist Manuela Kaupp Gräfin Mechthild. Gräfin außer Konkurrenz ist Anneliese Herrmann, die als Stadtführerin gerne ins Häs der Gräfin Mechthild schlüpft.

Das Buch über die Gräfinnen der Rottenburger Fasnet wurde mit Bürgergeldmitteln finanziert. Über das Jahr werden viele Vorträge und eine Ausstellung an die Geschichte der Gräfin Mechthild erinnern. Der nächste Vortrag ist am 22. Januar im Zunfthaus. Hier wird Stadtarchivar Peter Ehrmann über die vielschichtigen Facetten der Gräfin Mechthild referieren, deren 600-jähriges Jubiläum 2019 gefeiert wird.

Am 4. März wird es im Rahmen der Fasnet eine große Geburtstagsfeier für Gräfin Mechthild geben, und am 13. September wird die Ausstellung eröffnet. Zudem gibt es am 7. März eine Gedenkfeier in der Tübinger Stiftskirche, und am 25. April steht ein Vortrag im Zunfthaus auf dem Programm.