Gut unterhalten wurden die Zuhörer bei der Vorstellung von "Amen". Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Premiere von "Amen"

Rottenburg-Baisingen. Turbulent geht es zu im neusten Schwank von Joachim Herm, der am Freitagabend in Baisingen Premiere feierte. "Amen" ist der Titel des Lustspiels, bei dem Autor Herm auch Regie führt.

Am Wochenende gibt es nochmals die Chance, das Theaterstück zu sehen, bei dem Laiendarsteller der Theaterabteilung des Sportvereins Baisingen brillant agieren. Margret Straub gibt die Oberortsvorsteherin Sahra Linke, die überall ihre Finger drin hat und vor deren Schwertgosch keiner geschützt ist. Allen, die es hören wollen oder auch nicht, erzählt sie, dass sie als allein erziehende Mutter gefordert ist, nebenher Haushalt und ihren Job meistert. Elisa Küfer mimt bravourös die minderjährige Tochter der Ortsvorsteherin. Als Charlotte Linke stiehlt im Stück ihrer "Mutter" die Schau.

Bestechend ist bei der Baisinger Theatertradition, dass jeder Akt ein eigenes Bühnenbild hat und an einem anderen Ort spielt. Zu Beginn spielt sich alles im Büro der Ortsvorsteherin ab. Hier kommt etwa Pfarrer Johannes Braun (Alexander Pfeffer) und möchte, dass ein Anbau an seine Kirche genehmigt wird. Und die beiden Biobäuerinnen Frida von Freischütz (Kim Herm) und Wiebke Kloppenburger (Stefanie Stopper) wollen heiraten – Ortsvorsteherin Linke soll sie trauen. Doch das passt der quirligen Kommunalpolitikerin, deren Wiederwahl bevorsteht, gar nicht.

Doch alles kommt anders als man denkt, da Hilde Gärtner (Petra Bernhard) als Putzfrau des Rathauses die Kontrolle übernimmt. Sie putzt gerade den Beichtstuhl in der Kirche, als ausgerechnet die Ortsvorsteherin im Beichtstuhl Platz nimmt und ihre Lebensbeichte ablegt. Hier spitzt die Putzfrau natürlich die Ohren, und als es auffliegt, ist die Ortsvorsteherin erpressbar. Und die Putzfrau nimmt das Zepter in die Hand und drückt so ziemlich alles durch, auch gegen den Willen der Ortsvorsteherin. Es stellt sich nämlich heraus, dass Putzfrau Hilde Gärtner die Mutter einer der beiden Biobäuerinnen ist. Schnell wird ein Termin für die Hochzeit der beiden Biobäuerinnen gefunden. Dass allerdings Gustav Zimmermann im Pfarrgarten gemeinsam mit Fritz Schultheiss Cannabis anbaut, schlägt dem Fass den Boden raus. Wie gut, dass ein verdeckter Ermittler (köstlich: Matthias Pohl als Matze Schaller) zuschlägt.

Wie sich der Kuddelmuddel auflöst, und wer zuletzt und damit am besten lacht, bleibt zunächst geheim. Wer sehen will, wie der "Krimi" ausgeht und wie sich die nachgebaute Kirche auf der Bühne der Schlossscheuer macht, der kann dies am 8. und 9. Dezember tun. Karten gibt es an der Abendkasse oder in der Raiffeisenbank Oberes Gäu in Baisingen.