Michael Theurer (Mitte) beim Montagsgebet auf der Liebfrauenhöhe in Ergenzingen Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Montagsgebete: Michael Theurer spricht auf der Liebfrauenhöhe über Menschenrechte, Freiheit und Toleranz

Auf eine Reise durch die Welt nahm der ehemalige Horber Oberbürgermeister und ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments Michael Theurer, die Besucher der Montagsgebete. Zahlreiche Zuhörer waren auf der Liebfrauenhöhe eingetroffen, um dem Impuls des FDP-Politikers zu folgen.

Rottenburg-Ergenzingen. Mit-Initiator Sebastian Lazar warf nicht nur einen Blick auf die Vita des ehemaligen Mitglieds des baden-württembergischen Landtags und des Mitglieds im Deutschen Bundestags, er berichtete auch von seinen eigenen Berührungspunkten.  Theurer sei ein indikativer Politiker, was beim Besuch des Bundespräsidenten zu spüren gewesen sei.

Weit über Horb hinausgekommen

Denn zugunsten von Sebastian Lazars älterem Bruder Stefan Lazar habe Theurer auf  seinen Platz auf dem Podium verzichtet, was wahre Größe zeige und den Eutinger beeindruckt habe. Er beschrieb den überzeugten Macher als einen Mann vor Ort, dem er zum Stammhalter gratulierte.

Dass Theurer weit über Horb hinausgekommen war, zeigte sein Impuls. Dieser handelte vom Öffnen der Grenzen und von  offenen Gedanken, die das friedliche Miteinander stärken und Ausgrenzung entgegenwirken. Im Miteinander seien die Beachtung der Grundwerte, der christlichen Werte und Menschenrechten von großer Wichtigkeit. Das werde vor allem in Zeiten von Brexit und anderen Strömungen wie beispielsweise die Bewegung der Rechtsextremisten rund um Marine le Pen in Frankreich, die zurück ins Nationale und aus der Gemeinschaft austreten wolle, deutlich.

Er wünschte sich, dass der Blick auch wieder auf die Vorteile der Offenheit und Freiheit gerichtet werde. Deshalb thematisierte Theurer den Aufruf von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der sich Leute wünschte, die für die Demokratie aufstehen und sich in Dinge einmischen würden. Das hätten auch die Väter und Mütter des Grundgesetzes getan. Sie hätten einiges erarbeitet, weshalb sich Theurer eine gewisse Rückorientierung der Menschen an diesen Prozess und die Werte wünschte. "Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk Kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben", zitierte Theurer.  

Das Grundgesetz sei bewusst, unter Beachtung der Menschenrechte und christlichen Werte verfasst worden. Der Aspekt Menschenwürde ziehe sich durch sämtliche Bereiche des Grundgesetzes. Auch, wenn die ein oder andere Stelle etwas aktualisiert wird oder werden könnte, hätten die Menschenrechte immer noch Bestand und seien richtig platziert.

Der Impulsgeber sandte die Botschaft, dass Demokratie getragen werden und auch Volksvertreter mit anderer Meinung und von anderen Parteien als der eigenen als solche anerkannt und respektiert werden sollten. Das Wahlrecht sei ein wichtiges Gut und sollte wahrgenommen werden.

Er wünschte sich, dass die potenziellen Wähler nicht das Gefühl haben sollten, nichts verändern zu können. Vielmehr sollten sie der Jugend ein Beispiel sein und als Vorbild dienen. Der FDP-Politiker wies auf Beispiele wie China hin. Dort werde beispielsweise einiges "aus dem Boden gestampft" und würde schneller und eher im Kostenrahmen umgesetzt, als hierzulande, allerdings ohne, dass die Menschenrechte berücksichtigt werden. 

Die Organisatoren gestalteten das Montagsgebet mit Michael Theurer, dessen musikalische Umrahmung durch Michael Grüber vorgesehen war. 

Nach den gemeinsamen Fürbitten, Liedern und Gebeten sprach Schwester Monika noch den Segen und Sebastian Lazar noch einen Dank und verabschiedete die Zuhörer bis zum nächsten Montagsgebet.

Themen rund um die Kommunalwahlen

Als nächstes spricht am Rosenmontag, 4. März, die Weitingerin Juliane Vees beim Montagsgebet. Das CDU-Mitglied des Kreistags Freudenstadt wird ebenfalls auf der Liebfrauenhöhe in Ergenzingen auf politische Themen eingehen. Weitere Redner wie SPD-Spitzenkandidat Jerome Brunelle, Saskia Ulmer aus Stuttgart, Pfarrer Pross sowie der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder, aber auch der kongolesische Pfarrer Jean Lukombo und Hans-Peter Teufel aus Eutingen werden in den kommenden Monaten einen Impuls an die Gäste richten. Aktuell laufen Gespräche mit Bischof Gebhard Fürst, der sich in der Terminabsprache befinde.

Themen rund um die Kommunalwahlen, aber auch über Wahlen und Politik an sich sollen  umgesetzt werden, wobei jeder Referent seine eigene Note einbringe.