Anke Branz, Leiterin des Burgdienstes, zeigt die neue Eingangstür der Weilerburg, die nach einem Einbruchversuch "denkmalschutzgerecht" erneuert wurde.Foto: Meinert Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Auf der Weilerburg kehren die ersten Gäste wieder zurück

Rottenburg. Auch auf der Weilerburg mit ihrer neuer Tür gelten die Hygieneregeln der Corona-Verordnung. Die Leiterin des Burgdienstes Anke Branz hat ein genaues Auge darauf. Bereits die ersten Stammtische haben sich in "Rottenburgs höchstem Biergarten" angemeldet.

Die Freude ist ihr ins Gesicht geschrieben. "Es macht mich echt happy, dass es wieder losgeht", meint Anke Branz auf der Weilerburg.

Bereits für den späten Nachmittag, sagt sie, hätten sich drei Stammtische angesagt – was in Zeiten des Coronavirus durchaus problematisch ist, wie die 51-jährige "Hüttenwirtin" einräumt.

Denn auch hier in luftiger Höhe über Rottenburg gelten die Abstands- und Hygieneregeln. "Die müssen an drei verschiedenen Tischen sitzen", sagt Branz. "Die Unterhaltung muss dann halt von Tisch zu Tisch funktionieren."

Anke Branz, die sich offiziell nicht "Hüttenwirtin", sondern "Leiterin des Burgdienstes" nennt, kennt die neuen Regeln sehr genau. Zwar gilt die Weilerburg mit 555 Meter über dem Meeresspiegel als "höchster Biergarten Rottenburgs" – doch die Regeln sind die gleichen wie im Flachland.

An den Eingängen zum Biergarten stehen Flaschen mit Desinfektionsspray, außerdem ein "Meldezettel" wie ihn derzeit jeder Gast in Cafés und Restaurants ausfüllen muss. "Und an jedem Tisch dürfen Mitglieder von höchstens zwei Haushalten sitzen", referiert die Rottenburgerin die Pandemie-Verordnung.

Gäste können auch eigenes Fleisch grillen

Erst seit Mittwoch, 3. Juni, ist der Biergarten samt Lagerfeuer rund um den alten Burgtur m wieder geöffnet – also rund einen Monat später als ursprünglich geplant. Eine wichtige Veränderung: Die Tische stehen weiter auseinander als in den Vor-Corona-Zeiten. Wer den kleinen Schankraum der Burg betritt, muss Mundschutz tragen. Aber bislang habe das sehr gut geklappt mit den Hygieneregeln. "Darauf achten wir auch, ich muss die Leute mitunter darauf hinweisen."

Seit fünf Jahren macht Anke Branz den Job im Biergarten auf der Weilerburg, der vom Deutschen Alpenverein Sektion Rottenburg geführt wird. Sie macht das ehrenamtlich, "weil es mir halt Spaß macht." Beruflich arbeite sie in einem Reisebüro, "aber da ist im Moment wegen Corona auch nicht viel los."

Übrigens: Das mit der Wieder-Eröffnung sei dann überraschend schnell gegangen, berichtet sie. Ursprünglich sei Montag, 15. Juni, ins Auge gefasst worden, dann hätten die Behörden den Termin aber kurzfristig vorgezogen.

Die Weilerburg kennt Branz schon seit ihren Kindertagen: "Schon meine Eltern sind mit mir hier oben gewesen." Im Alpenverein ist sie auch sonst engagiert, zudem sei sie eine passionierte Wanderin und Mountainbike-Fahrerin. Auf der Weilerburg kümmere sie sich eher um das Organisatorische, etwa dass stets genügend Getränke vor Ort sind.

Trotz Corona gelten auf der Burg noch immer die alten Regeln: Zu kaufen gibt es ausschließlich Getränke und Rote Wurst – die Wurst müssen sich die Gäste aber über dem Feuer selbst braten. Wer will, darf aber auch eigene Wurst und eigenes Fleisch mitbringen und es dann selbst zubereiten. "Wenn die Leute ihre eigenen Grillsachen mitbringen, das ist durchaus erwünscht", sagt die Wirtin. "Aber die Getränke sollen sie dann bitteschön hier kaufen. Das wollen wir dann schon."

Dann gebe es da noch eine weitere Neuerung: Die schwere Eingangstür zum Burgturm ist neu. Unbekannte Vandalen hätten im letzten Jahr versucht, die Tür aufzubrechen. "Das ist ihnen aber nicht gelungen. Dann hatten sie es mit Feuer versucht, sind dann aber zum Glück gestört worden."

Die neue Tür sei aber "denkmalschutzgerecht" wieder errichtet worden, "sogar mit den original-alten Scharnieren und Eisenteilen". Die Randalierer seien noch nicht ermittelt worden.