Der Rammert reicht in Weiler bis an den Ortsrand. Rottenburg ist die waldreichste Gemeinde in Baden-Württemberg. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Positives Ergebnis bei der Waldbewirtschaftung / Im Stadtwald dominieren Eiche und Buche

Rottenburg ist die Stadt in Baden-Württemberg mit dem meisten Waldbesitz. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates war der Stadtwald eines der Themen, die diskutiert wurden.

Rottenburg. Derzeit umfasst der Rottenburger Stadtwald eine Gesamtfläche von 3251 Hektar Waldfläche. Die forstliche Betriebsfläche stieg im Vergleich zu den Vorjahren um acht Hektar. Im Zuge des Alt- und Totholzkonzeptes sind 50 Hektar zur Stilllegung vorgesehen.

Zufrieden mit Pflegezustand

Der Waldaufbau zeige sich sehr vielfältig, erläuterte der Leiter der Forstbehörde, Alexander Köberle. Köberle und seine Kollegen informierten den Gemeinderat über die Forsteinrichtung und die periodische Betriebsplanung für den Stadtwald für die kommenden zehn Jahre. Vorgeschlagen werden von der höheren Forstbehörde eine Gesamtnutzung mit Holzeinschlag von 190 000 Festmetern. Dies entspricht einem jährlichen Hiebsatz von 19 000 Festmetern – bislang waren es rund 17 000 Festmeter gewesen. Zum jährlichen Hiebsatz kommen zufällige Nutzungen dazu, dies in Folge von Schadensereignissen wie Käferbefall, Sturm oder Dürreschäden. Hierfür fielen in den vergangenen zehn Jahren rund 30 000 Festmeter an. Damit hatte man ein normales bis gutes Jahrzehnt, so die Vertreter der Forstbehörde. Im Sturmjahrzehnt Lothar waren es 278 000 Festmeter – 69 Prozent der Gesamtnutzung.

Zufrieden zeigten sich die Förster mit dem Pflegezustand des Rottenburger Stadtwaldes. Dieser sei sehr gut. So gibt es derzeit fast keine Durchforstungsrückstände. Insbesondere wurde mit der Erstdurchforstung von Lotharflächen gestartet. Die Jungbestandspflege erreichte mit 952 Hektar von geplanten 1000 Hektar einen guten Stand.

Sehr gut gelungen seien der Erhalt und die Förderung der Zielbaumarten, so die Förster. Je nach Standort und Entstehungsgeschichte waren dies vielfach die Eiche und zudem Nadelbaumarten wie Kiefer, Tanne, Lärche und Douglasie. Neue Waldbestände oder Verjüngungsflächen aus Pflanzmaßnahmen oder der Naturverjüngung entstanden auf 150 Hektar. geplant waren 114 Hektar. Die Überschreitung wird aber als unproblematisch gewertet. Ursachen hierfür sind Schadholznutzungen.

Der Laubbaumanteil in den neu entstandenen Jungwäldern liegt mit rund 70 Prozent leicht unter der Planung von 80 Prozent. Geplant waren 33 Hektar an Pflanzungen, diese zahl wurde jedoch überschritten. Es waren nun 55 Hektar an Pflanzungen. Entstanden ist dies, da Sturm- und Käferholzflächen naturverjüngt wurden. Verstärkt wurde der Anteil an Eichenbäumen. Gepflanzt wurden rund 41 000 neue Bäume. Mit 23 000 Eichen und 11 000 Douglasien kristallisierten sich die gewünschten Schwerpunkte heraus. Eichenpflanzungen ohne Schutzmaßnahmen seien jedoch nur noch eingeschränkt möglich, so die Förster. Insbesondere ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts wurde verstärkt mit Einzelschutz gearbeitet.

Hiebreife Bäume fällen

Das Betriebsergebnis zeigt mit 54 Euro pro Hektar und Jahr ein gutes Ergebnis, so Köberle. Die Planung sieht vor, dass hiebreife Bäume gefällt werden und der Nutzung zugeführt werden. Dies betrifft Kiefern- und Eichenaltbestände sowie hiebsreife Tannen- und Fichtenaltbestände. Daneben ist eine der Schwerpunktaufgaben der kommenden Jahre die Erstdurchforstung vieler Lotharflächen.

Unter den bisherigen Rahmenbedingungen und bei vergleichbaren Holzpreisen ist bei einem planmäßigen Vollzug mit einem positiven Ergebnis im Stadtwald zu rechnen, so Köberle als Leiter der höheren Forstbehörde.