Geht es nach dem Wurmlinger Ortschaftsrat, sollen Fahrten nach Tübingen günstiger werden. Foto: Begemann

Ortschaftsrat Wurmlingen wünscht sich Verbesserung. "Denken in Waben sollte vorbei sein."

80 Prozent der Pendler aus Wurmlingen fahren mit dem Bus in Richtung Tübingen. Dabei müssen sie eine Wabengrenze überqueren, was die Fahrt deutlich teurer macht. Das soll sich nach Meinung des Wurmlinger Ortschaftsrats ändern.

Rottenburg-Wurmlingen. Wurmlingens Ortsvorsteher Georg Schöllkopf sagt im Gespräch mit unserer Zeitung: "Die Zeiten, in denen man in Waben denkt, sollten vorbei sein." Von früher her seien die Waben nach Verwaltungseinheiten festgelegt, sagt er. Eine Busfahrt von Wurmlingen nach Rottenburg ist also wesentlich günstiger als beispielsweise von Wurmlingen ins zwei Kilometer entfernte Hirschau. Andererseits bezahlen Fahrgäste von Ergenzingen nach Tübingen auch nicht mehr, als Pendler, die von Wurmlingen nach Tübingen fahren. Mit der Realität hat das nach Ansicht des Ortschaftsrats wenig gemeinsam. Denn rund 80 Prozent der Wurmlinger, die mit dem Bus pendeln, würden nach Angaben von Schöllkopf in Richtung Tübingen fahren.

Der Ortsvorsteher und sein Gremium wünschen sich, dass Wurmlingen genau auf der Wabengrenze platziert wird. Damit würde die Fahrt nach Tübingen nur noch so viel kosten wie nach Rottenburg. In einem ersten Schritt hat der Wurmlinger Ortschaftsrat den Vorschlag an die Stadt Rottenburg gerichtet. Die Stadtverwaltung reichte das Anliegen an das Landratsamt weiter. Das Gutachten des Landratsamt hat Schöllkopf in der vergangenen Ortschaftsratssitzung vorgetragen. Es gibt Aufschluss über die Kosten, die durch die Umstrukturierung der Waben anfallen würden. Pro Jahr seien das rund 60 000 Euro, zu tragen von der Stadt Rottenburg. Schöllkopf sagt: "Die Linie 18 von Rottenburg nach Tübingen ist für das Busunternehmen Groß ein goldenes Kalb." Er gehe davon aus, dass das Unternehmen für die Wenigereinnahmen von der Stadt entschädigt werden wolle.

In einem nächsten Schritt muss der Gemeinderat Rottenburg über den Vorschlag beraten. Schöllkopf äußert die Vermutung, dass die Stadt zumindest nicht grundsätzlich abgeneigt sei. "Zumindest haben sie das Anliegen an den Landkreis weitergeleitet", sagt der Ortsvorsteher. Und er weist darauf hin, dass Kiebingen mit seiner Lage nahe an Tübingen genau das gleiche Problem hat wie Wurmlingen.