Der Chor CarmeleonsPlus und die Band Joyful Noises bim Konzert in der Rottenburger Festhalle Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: CarmeleonsPlus singt in der Festhalle / Bewährte Band Joyful Noises begleitet musikalisch

Das Publikum beim Konzert des Gospelchors CarmeleonsPlus deckt alle Altersstufen ab und so bunt gemischt wie unter den Zuschauern sieht es auch im Chor aus. Zu den mehr als hundert Sängerinnen und Sängern zählen Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Rottenburg. Unter Beifall betritt der Chor die Bühne, von der dort bereits sitzenden Band Joyful Noises musikalisch begleitet.

"S.I.N.G." lautet das Motto des diesjährigen Konzerts von CarmeleonsPlus. Der Projektchor der evangelischen Kirchengemeinde Rottenburg hat sich zwischen September und Januar zu Proben getroffen, um ihr Programm an zwei Konzertabenden zu präsentieren. Die Band Joyful Noises stimmt die Melodie des ersten Liedes an. Die aus der Region Böblingen/Filderstadt stammende Band spielt nicht nur in typischer Bandbesetzung, sondern auch mit Cello. Jetzt startet auch eine kleine Lichtshow und die deutsche Übersetzung des Eingangsliedes wird auf eine Leinwand geworfen, da sein Text auf Englisch ist. Es trägt den Titel "We are here" und im Refrain singen sie "Wir sind hier, um dich zu loben."

Chor hat sich im Jahr 2009 formiert

"Herzlich Willkommen zum Singen im Namen Gottes", begrüßt Moderator Michael Elmenthaler. "Singen im Namen Gottes bedeutet, dass Gottes Wort unter uns Menschen eine Stimme bekommt." Auch der Chor wird vorgestellt. "Wir haben als Jugendchor angefangen, aber jetzt sehen Sie hier ja nicht nur Jugendliche auf der Bühne. Das ist aber gar nicht schlimm, denn im Herzen sind wir alle jung geblieben", sagt Sarah Schurer lächelnd, ebenfalls Moderatorin.

Der Chor hat sich 2009 formiert. Damals hatte allerdings noch niemand ahnen können, auf wie viel positive Resonanz das Projekt, damals nur für Jugendliche, stoßen würde. "Wir haben anfangs gedacht, wir würden noch mal ein Konzert veranstalten und dann eines, bei dem die Eltern der Jugendlichen mitsingen könnten, da diese großes Interesse gezeigt hatten. Aber die Anfrage war dann wirklich riesig", berichtet Chorleiterin Carmen Andrutschkewitsch. "Seit 2012 besteht der Chor nun so wie er heute ist." So sehr sich der Chor in den ersten Jahren auch verändert hat, die musikalische Begleitung ist bereits seit 2009 dieselbe. "Die Kooperation mit Joyful Noises bestand von Anfang an", betont Andrutschkewitsch. Die Vergrößerung des Chors hat allerdings auch zur Vergrößerung des Publikums beigetragen. "Anfangs fanden unsere Konzerte noch in der evangelischen Kirche statt. Aber nach dem zweiten Mal kamen so viele Leute, die zuhören wollten, dass wir schlichtweg keinen Platz für sie hatten und einige wieder nach Hause schicken mussten. Darum finden unsere Auftritte seit fünf Jahren in der Festhalle statt."

Doch was ist das Geheimrezept dieses Projekts, dass es so viel Zulauf findet und diesen von Leuten jeglichen Alters? Andrutschkewitsch weiß darauf sofort eine Antwort: "Viele Familien singen hier zusammen. Oft sind Eltern und ihre Kinder mit dabei. Außerdem ist die Gemeinschaft hier wirklich gut und es hat sich ein starker Zusammenhalt unter den Mitgliedern entwickelt, man fühlt sich aufgehoben in der Gruppe. Das liegt vermutlich auch daran, dass mindestens die Hälfte, wenn nicht sogar Zweidrittel der Sängerinnen und Sänger jedes Jahr dabei sind." Bei CarmeleonsPlus kann jeder mitsingen, der Lust darauf hat. Andrutschkewitsch meint gelassen: "Es kann wirklich jeder kommen, egal, ob man Erfahrung mitbringt oder nicht. Hier wird auch nicht kontrolliert, ob jemand singen kann oder nicht. Nur die Solisten, die arbeiten sogar mit einem Stimmbildner zusammen." Wer mitmachen will, soll sich einfach an die Chorleiterin wenden.

Informationen zum Hilfsprojekt

Vor der Pause zur Mitte des Programms gibt es dann noch Informationen zum Hilfsprojekt, an das der Erlös des Konzertes geht. Der Eintritt ist zwar kostenlos, doch es wird um Spenden gebeten. Diese gehen in diesem Jahr an ein Projekt des Difäm (Deutsches Institut für Ärztliche Mission). Dieses unterstützt Projekte im Kongo, die es jungen Menschen unter anderem ermöglichen wollen, eine Ausbildung als Krankenpfleger zu ergreifen.

Passend dazu geht es nach der Pause mit den afrikanischen Gospelliedern "Siyakubonga" und "Yakanaka Vangheri" weiter. Voller Dynamik verbreiten Chor und Band gute Laune in der Halle. Bei manchen Liedern wippen die Zuhörer mit und nach den einzelnen Liedern folgt tosender Applaus.

Es wird am Ende des Programms auch lautstark Zugabe gefordert. Sarah Schurer verabschiedet das Publikum mit breitem Lächeln und den Worten: "Wir möchten Sie dazu einladen, diese Fröhlichkeit aus unseren Liedern mit in ihr Leben zu nehmen." Gemessen an dem lang anhaltenden Applaus und den Jubelrufen der Zuhörer, haben diese das längst getan.

Zumindest für die Dauer dieses Nachmittages. Und dann bekommt das Publikum die Zugabe, die es sich laut applaudierend gewünscht hat.