Nur wenige Besucher sieht man auf dem Gelände der Messe "Für die Familie".Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Aussteller der Familienmesse in Tübingen beklagen sich, dass es sich kaum lohnt

Rottenburg/Tübingen (amb). Leere Regale in den Supermärkten, weniger Nudeln, Reis oder fast keine Desinfektionsmittel. Der Coronavirus hat die Region fest im Griff, viele haben bereits Sorge, sich anzustecken.

Dies trifft auch die Familienmesse FdF in Tübingen. Nur spärlich kommen die Besucher, langsam verlieren einige Aussteller die Geduld. Viele klagen, dass es sich bei der diesjährigen Messe kaum lohnt, vor Ort zu sein. Doch die Besucher, die kommen – und es werden immer weniger – sie haben Eintritt bezahlt, und damit einen Anspruch darauf, dass die Aussteller auch und gerade im Bereich Bauen – Renovieren – Wohnen vor Ort an ihren Messeständen sind. Vielleicht fragt man sich, weshalb die Messe nicht abgesagt wurde. Doch die Messeleitung winkt ab. Man wolle zuverlässig und konstant die Verbraucher-Frühjahrsmesse anbieten. Messeleiter Michael Bartmann sagt, dass es bislang rund 40 Prozent weniger Besucher gegeben habe als im gleichen Zeitraum in den Jahren zuvor.

Willi Kissner, Schlossermeister aus Ergenzingen und seit dem Eröffnungstag Samstag vor Ort klagt, dass die Besucher wegbleiben. "Nur wenige kommen, und noch weniger interessieren sich für die Angebote im Bereich Bauen – Renovieren – Sanieren", sagt Kissner. Er sei ständig am Messestand, der die Produktpalette der Schlosserei vor Augen führt. War in den Vorjahren auch und gerade am Wochenende immer viel Betrieb und teilweise kein Durchkommen mehr, ist dies heuer etwas anders.

Gähnende Leere auch beim Zugpferd Shopping und Verbraucherstände. Bildeten sich ansonsten große Zuschauertrauben um die Vorführungen mit Bügeleisen, Lockenwickler und Co., kommt man in diesem Jahr überall gut durch und hat freie Sicht auf Rebscheren, Gewinnspiele, Handtaschen oder den neusten Gemüsehobel.

Bei Fensterbau Faßnacht aus Horb gab es im Laufe der Tage die eine oder andere Beratung, doch auch hier vermisst man den Besucherstrom, den es in den Vorjahren gegeben hat. Selbst am Stand der Polizei ist wenig los, und die Kinderecke wartet ebenfalls auf mehr kleine und große Gäste. Die Vorführungen des Technischen Hilfswerkes sind super, doch nur wenige bleiben stehen und nehmen sich die Zeit zuzuschauen. Wo am Dienstag und Mittwoch der Bär steppte, war in Halle eins. Hier gab es die Schlagernachmittage mit Andy Hocewar, der Sänger wie Laura Wilde, die Alpenstrolche oder Stefanie Hertel einem etwas größeren Publikum präsentierte.

Bartmann hofft nun auf das Schlusswochenende am 8. März. "Der letzte Ausstellungstag ist erfahrungsgemäß noch einmal ein starker Tag". Geöffnet sind die Hallen mit vielen Rottenburger, Starzacher und Nagolder Firmen täglich bis Samstag von 10 bis 18 Uhr.