Nahverkehr: Bewährt sich der aktualisierte Fahrplan? / Nachjustierungen bei Abfahrszeiten und für den Nachmittagsunterricht
Besteht der aktualisierte Fahrplan die Feuertaufe? Werden die Beschwerden abebben? Ab dem heutigen Donnerstag wird sich zeigen, ob sich die Veränderungen für das Bündel West und für Rottenburg bewähren.
Starzach/Rottenburg. Nach der Einführung des neuen Fahrplans hatte es eine massive Beschwerdewelle – vor allem von den Eltern von Schülern – gegeben (wir berichteten). Eines lässt sich jetzt schon sagen: Der Fahrplan wurde mit der Aktualisierung nicht völlig auf den Kopf gestellt.
Die Pressesprecherin des Landkreises Tübingen erklärt dementsprechend: "Nach den Faschingsferien wird der Fahrplan im Gebiet West 1 geringfügig angepasst." Damit Schüler nicht mehr zu spät in die Schule kommen, wurden einige "Kurse", so werden die einzelnen Buslinien bezeichnet, nach vorne verlegt, das heißt: Sie fahren früher ab. Das bedeutet für einige Schüler: früher aufstehen. Eine weitere Baustelle, die nun beendet sein soll: Schüler von Rottenburger Schulen aus entfernteren Orten sollen auch bei Nachmittagsunterricht problemlos heimkommen.
Starzachs Bürgermeister Thomas Noé hofft, dass die Veränderungen Erfolg haben: "Wir haben alle Betroffenen, mit denen wir in Kontakt waren, konsultiert, mit der Bitte, dass sie uns informieren sollen, wenn es weiterhin Probleme gibt." Klar ist für Noé: "Es kann nicht jedes Kind ohne Umsteigen zur Schule befördert werden. Der Bahnhof Eyach ist ein wichtiger Umstiegspunkt. Ich bleibe dabei: Umsteigen kann man von Schülern auch erwarten." Wichtig sei, dass auch die technische Verbesserung funktioniere, indem die Anzeigen im Bus klare Hinweise geben. "Da werde ich noch nachhaken." Der Starzacher Bürgermeister widerspricht dem Vorwurf mancher Eltern, dass man das Umsteigen nur verlange, um den Bahnhof Eyach in seiner Bedeutung zu steigern. "Das weise ich klar von uns. Dann würde sicher nicht nur ein kleiner Teil dort Umsteigen müssen." Noé bittet die Eltern nochmals, die Verbindungen nun zu nutzen, um weitere mögliche Engpässe auch analysieren zu können. "Wenn sich dann zeigt, dass eine Buslinie überfüllt ist, werde ich dem Gemeinderat vorschlagen, darüber zu entscheiden, ob zusätzliches Geld in die Hand genommen werden muss."
Kompliziert ist die Fahrplan-Konstruktion auch für das Rottenburger Rathaus. Für den Busverkehr in der Kernstadt ist die Stadt zuständig, für die Stadtteile das Landratsamt. "Wir hoffen, dass die geringen Änderungen im Fahrplan die Schwierigkeiten, die wir analysiert haben, abstellen", sagt Oberbürgermeister Stephan Neher. "Wenn es weiterhin Probleme geben sollte, sind wir sehr froh, wenn sich die Betroffenen bei uns melden." Der Ärger sei oft nachvollziehbar gewesen: "Es hat sich gezeigt, dass Planungen im Trockenen manchmal in der Realität anders aussehen." Man habe gerade an den Abfahrtszeiten gearbeitet, weil man gemerkt habe, dass die geplanten Fahrzeiten zur Hauptverkehrszeit nicht gereicht hätten. Neher sieht es beim Thema Umsteigen übrigens ähnlich wie sein Kollege Noé: "Wenn man Schülern ab der fünften Klasse das Umsteigen nicht zutrauen könnte, würden die Schüler in einer Großstadt nicht mehr in den Schulen ankommen."
Doch wie sehen die wesentlichen Veränderungen aus?
Bei der Linie 7623 (Rottenburg–Hirrlingen) heißt das, dass die morgendlichen "Kurse" in Fahrtrichtung von Hirrlingen nach Rottenburg zwischen 6.30 Uhr und 7.30 Uhr um wenige Minuten früher gelegt wurden. Kurs 23 (ab Weiler 7.25 Uhr) und Kurs 27 (ab Dettingen 7.32 Uhr) entfallen. Dafür wird Kurs 17 (ab Hirrlingen 7.08 Uhr) bis zum Bahnhof Rottenburg verlängert.
Für die Grundschüler aus Weiler zur Kreuzerfeldschule wird zur zweiten Stunde ein weiterer Kurs ab Weiler 8.20 Uhr angeboten. Für die Rückfahrt hält zusätzlich der Bus nach Dettingen um 12.20 Uhr an der Kreuzerfeldschule, sodass genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Der Taktbus von Rottenburg Bahnhof nach Hirrlingen 12.49 Uhr wird an Schultagen versuchsweise später gelegt und beschleunigt, sodass Dettingen und Hemmendorf nicht mehr bedient werden. Damit bestehen Heimfahrmöglichkeiten zur sechsten Stunde ab dem Eugen-Bolz-Platz auch für Schüler, die in Hirrlingen auf die HZL-Linie 10 umsteigen. In der Gegenrichtung wird ab Hirrlingen Buchenstraße 13.35 Uhr ein zusätzlicher Kurs bis zur Hohenbergschule für den Nachmittagsunterricht angeboten.
Neuerungen bei der Linie 7626 (Rottenburg–Wachendorf–Bierlingen–Eyach): Die Busse zur 1. Stunde ab Bierlingen und ab Frommenhausen (Kurs 15 und 16) werden einige Minuten früher gelegt. Von der Kreuzerfeldschule muss nach der fünften Stunde der Bus der Linie 7623 (12.08 Uhr) zum Bahnhof genutzt werden, der dort als Linie 7626 weiterfährt. Nach der sechsten Stunde verkehrt der Bus 12.57 Uhr, dieser Bus fährt dann Richtung Bad Niedernau und bedient den Eugen-Bolz-Platz nicht mehr. Der Gelenkbus zur sechsten Stunde verkehrt an Theoderich 12.58 Uhr, sodass Direktverbindungen von diesem Schulstandort nach Felldorf und Wachendorf Holzwiesensiedlung bestehen.
Für die Linie 7629 (Rottenburg–Bieringen–Börstingen– Eyach) ändert sich Folgendes: Der Bus zur ersten Stunde nach Rottenburg ab Börstingen (Kurs 14) wird auf 6.57 Uhr früher gelegt. Die Hinfahrt zur Grundschule Bad Niedernau wird auf 7.42 Uhr ab Bieringen Neckarbrücke vorverlegt. Die Rückfahrt wird auf 12.39 beziehungsweise 15.25 Uhr ab Schule später gelegt. Die beiden innerörtlichen Transferbusse zwischen Rottenburg Theoderich und Bahnhof entfallen. Eine zusätzliche Fahrmöglichkeit ab Rottenburg Bahnhof 16.20 Uhr wird angeboten. Damit zum Schulschluss 17.30 Uhr eine Anschluss-Verbindung in Neckartal besteht, wird Kurs 65 erst 17.50 Uhr ab Bahnhof gefahren. Damit verschiebt sich auch die Anschlussfahrt auf Linie 7626 um zehn Minuten.
Das Landratsamt informiert, dass die neuen Zeiten am gestrigen Mittwoch noch nicht in der Elektronischen Fahrplanauskunft ausgewiesen wurden. Auch seien die Fahrplan-Downloads von Naldo noch nicht alle aktualisiert, Naldo arbeite mit Hochdruck daran.