Kreismitgliederversammlung: Dorothea Kliche-Behnke will beim Landesparteitag als stellvertretende Vorsitzende kandidieren

Rottenburg. Klare Worte zur Situation der SPD im Kreis Tübingen sowie zur Lage der SPD allgemein fand die SPD-Kreisvorsitzende Dorothea Kliche-Behnke im Rahmen der SPD-Kreismitgliederversammlung im Hirschkeller.

Elf Jahre ist Dorothea Kliche-Behnke nun Kreisvorsitzende, und sie will nun auch in der Landes-SPD Fuß fassen. Hier wird sie beim bevorstehenden Parteitag im November als stellvertretende Landesvorsitzende kandidieren. Auch derzeit ist Kliche-Behnke nach eigenen Angaben schon sehr beschäftigt und übernimmt dort Aufgaben.

Um den Sitz des Landesvorsitzenden wird es laut Kliche-Behnke eine Kampfkandidatur geben, hier werden Leni Breymaier gegen Lars Castellucci antreten. Vor dem Landesparteitag der SPD wird es Regionalkonferenzen geben, auf denen sich die Kandidaten der Landesliste für die Bundestagswahl vorstellen werden. Die Landesliste wird auf dem Landesparteitag festgezurrt werden. Die Kreisvorsitzende der SPD freute sich über neue Gesichter bei der Kreismitgliederversammlung.

Mit ihrer Partei hingegen ging sie hart ins Gericht. Die SPD stehe bundesweit derzeit nicht so gut da, und auch die Affäre Maaßen habe der SPD, auch im Kreis Tübingen, nur Probleme gebracht. Es habe in der Folge viele frustrierte Zuschriften von Mitgliedern gegeben, die Kritik an der SPD übten und teilweise auch mit einem Parteiaustritt gedroht hätten.

Engagement der Mitglieder ist sehr wichtig

Die Landtagswahl in Bayern sieht Kliche-Behnke als Barometer für künftige Wahlen, und zweifelt an einem guten Abschneiden der SPD bei der Bayernwahl. "In Baden-Württemberg sieht es aber prozentual mit der SPD nicht besser aus", meint sie. Zwar würde die SPD weiter in den Bundestag einziehen, doch die Bürger in Baden-Württemberg seien mit der SPD unzufrieden, und auch die Umfragewerte seien deshalb nicht gut. Daher sei es umso wichtiger, dass sich die Mitglieder engagieren, und sie selbst wolle ihren Anteil erbringen, dass gute Arbeit geleistet wird, erklärt Kliche-Behnke.

Die SPD habe viel Profil, was nicht zuletzt mit ihrer klaren Position zur Pflege und zur Brückenteilzeit zusammenhänge. "Doch alleine darauf zu verweisen, reicht nicht aus", sagt sie. Die Mitglieder müssten mit ins Boot geholt werden. Dies geschieht im Vorfeld des Landesparteitages mit einem Mitgliederentscheid zur Landesliste für die Bundestagswahlen.

Leni Breymaier und auch Lars Castellucci seien beide Kandidaten mit Profil, und man könne sich im Vorfeld bei Veranstaltungen ein Bild von ihnen machen. "Machen sie von ihrem Recht zur Abstimmung Gebrauch, weil der Mitgliederentscheid bindend ist", forderte Kliche-Behnke die Anwesenden auf. Die Situation der SPD sei nicht optimal, der Leidensdruck sei groß.

Sie betonte, dass der Unmut der Mitglieder über den Zustand der SPD auch in anderen Kreisverbänden groß sei. Nicht zuletzt aus diesem Grund will die 37-Jährige als stellvertretende Landesvorsitzende kandidieren.

Kliche-Behnke dankte dem Kreisvorstand, der sie als Kandidatin für den stellvertretenden Landesvorsitz nominiert hatte. Derzeit gehe es bei der SPD mit harten Bandagen zu. Sie dankte all jenen Genossen, die die SPD derzeit unterstützen und stärken.

Im Rahmen der Kreismitgliederversammlung wurden auch neun Delegierte aus dem Kreis für den Landesparteitag gewählt. Dies sind Dorothea Kliche-Behnke, der 26-jährige Student Florian Burkhardt, Florian Zarnetta als Kreisvorsitzender der Jusos Tübingen, die Studentin Julia Silec, der Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann, die 28-jährige Studentin Dorothee Mandler, Ute Leube-Dürr als Tübinger Stadträtin sowie Stefanie Belak, die sich an der UKT im Bereich der Geburtshilfe engagiert.

Rottenburgs Finanz-Bürgermeister Hendrik Bednarz wünschte den Gewählten ein gutes Händchen auf dem Landesparteitag. Er warb auch für die Gewerbestrategie der Stadt Rottenburg und für die Wahl zum Bürgerentscheid zum Gewerbegebiet Herdweg am kommenden Wochenende.