Das erste Löschfahrzeug wurde 1969 in Dienst genommen und leistete viele Jahre gute Dienste. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

125-Jahr-Feier der Feuerwehr Baisingen am Wochenende

Von Angela Baum Rottenburg-Baisingen. Mit einem Handdruck-Feuerspritzenwettbewerb und einer historischen Schauübung feiert die Feuerwehr Baisingen ihr 125-jähriges Bestehen.

 

Auftakt ist heute, 7. Juli, mit einem Festakt, der um 17 Uhr beginnt. Am Abend geben die "Wild Voices" ab 20 Uhr ein Konzert in der Schlossscheuer. Der Sonntag, 8. Juli, beginnt mit einem Festgottesdienst in der Kirche. Um 10 Uhr startet der Wettbewerb der Handdruck-Feuerspritzen des Landesfeuerwehrverbandes. Um 13.30 Uhr beginnt der zweite Teil des Wettbewerbs. Während der Mittagspause spielt ab 12.30 Uhr der Musikverein Baisingen, danach folgt die Siegerehrung. Ab 17.30 Uhr findet eine historische Schauübung statt. Am Sonntag gibt es ein Kinderprogramm mit Großtrampolin und Karussell.

Vor 125 Jahren wurde die Feuerwehr Baisingen aufgrund der 1885 in Kraft getretenen Feuerlöschordnung neu gegründet. Die Anfänge der Wehr reichen jedoch weiter zurück. Sie könnte eigentlich ihr 246-jähriges Bestehen feiern – seit dieser Zeit ist eine Löschmannschaft in Baisingen nachgewiesen.

1766 wurde von der Feuerwehr eine Feuerspritze angeschafft. Für 225 Gulden wurde die Feuerspritze beim "Reitlinger Zinn und Rothgießer Urbanus Kurz" geordert.

Im Jahr 1800 wurde die 20 Mann starke Feuerwehrtruppe zu einem Brand nach Rexingen gerufen – etliche solcher Auswärtseinsätze soll es bereits damals gegeben haben, vermutet Elmar Katz, der die Geschichte der Feuerwehr dokumentierte. Bis nach Nagold, Bildechingen und Salzstetten sei die Baisinger Feuerwehr ausgerückt, was mit Pferdefuhrwerken bewerkstelligt wurde. Auch in Baisingen gab es für die Feuerwehr viel zu tun. So etwa beim Stauffenbergschen Doppelbrand, der auf Brandstiftung zurückging und das alte Schloss samt Scheuer einäscherte. Machtlos musste die Feuerwehr mitansehen, wie in Windeseile alles Brennbare vernichtet wurde.

Allzu viele Großbrände gab es in Baisingen jedoch nicht – sicherlich auch wegen der Feuerschauer, die Häuser und Scheunen inspizierten und Mängel entdeckten, die zu einem Feuer führen konnten. 1835 wurde eine Kastenspritze angeschafft, die pro Minute 298 Liter Wasser 30 Meter weit spritzen konnte. Sie war bis 1924 in Gebrauch.

Als 1887 die Feuerwehr neu gegründet wurde, waren alle Männer von 18 bis 50 Jahren feuerwehrpflichtig. So hatte die 800-Seelengemeinde eine 125 Mann starke Feuerwehr.

Während der NS-Zeit wurde die Feuerwehr 1936 aufgelöst, sie gründete sich zehn Jahre später neu. Das erste Löschfahzeug bekam die Wehr im Jahr 1969, dieses war 25 Jahre im Einsatz.

Danach kam ein LF8/6 zum Einsatz, es war so groß, dass es nicht mehr in das Schul- und Rathaus passte, in dem sich das Feuerwehrmagazin befand. Daher wurde das Raiffeisenlager zum Feuerwehrgebäude umgebaut.

Heute bildet die Abteilung Baisingen mit Ergenzingen und Eckenweiler den Ausrückbezirk West. Abteilungskommandant ist Wolfgang Krell. Heute muss die Feuerwehr nicht mehr so oft zu Bränden ausrücken – Hilfeleistung bei Unfällen oder Naturkatastrophen macht einen Großteil der Arbeit aus.