Verkehr: Kosten von 166 000 Euro / Gemeinderat stimmt zu

Rottenburg. Der neue Blitzeranhänger wird die Stadt Rottenburg 166 000 Euro kosten. Bei sieben Nein-Stimmen votierte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich für die Beschaffung des Anhängers, der mit einer semistationären Geschwindigkeitsmessanlage ausgestattet sein wird. Er sei gegen Vandalismus geschützt, "der äußere Teil ist nicht zerstörbar", tat Oberbürgermeister Stephan Neher kund. An den stationären Radarmesskontrollanlagen in Rottenburg und den Stadtteilen stelle sich nach einiger Zeit ein gewisser Gewöhnungseffekt ein, so Neher. Die Autofahrer passen dann im unmittelbaren Umfeld der Anlage ihre Geschwindigkeit an. Ein Anhänger mit Radarmesstechnik jedoch kann immer wieder den Ort wechseln, was notorische Raser eher aufspürt. Mehrere Wochen lang soll später der Blitzeranhänger an einem Ort stehen.

Im vergangenen Jahr testete die Stadt bereits einen Anhänger mit Radarmesstechnik – dieser probeweise Einsatz eines entsprechenden Gerätes ergab die Erfassung von 4188 Verstößen. Nach dieser Erprobung erachtete die Verwaltung einen derartigen Blitzeranhänger als unerlässliches Element einer modernen Geschwindigkeitsüberwachung. Das System ist kompatibel mit der bereits jetzt in Rottenburg eingesetzten Technik – so sind etwa die Kameras dieselben. Einige Stimmen aus dem Gemeinderat meinten, dass in der jetzigen angespannten Haushaltslage in Corona-Zeiten ein derartiger Kauf eher kontraproduktiv sei. Das Geld solle anderweitig verwendet werden. Hier winkten aber Oberbürgermeister Neher und Bürgermeister Hendrik Bednarz ab. "Der Anhänger wird sich bald bezahlt machen", so Bednarz. Spätestens nach drei, vier Monaten habe sich die Anschaffung amortisiert. Im Haushaltsplan für das Jahr 2020 stellte der Gemeinderat die benötigten Finanzmittel in Höhe von 170 000 Euro zur Verfügung. Diese werden nun abgerufen.