Das Rottenburger DHL-Areal wird sein Aussehen grundlegend verändern. Foto: Baum

Vorfreude auf das neue Einkaufszentrum steigt. Das kann auch über den Lärm hinweg trösten.

Rottenburg - Schon lange nichts mehr gehört vom geplanten Einkaufsmarkt auf dem DHL-Areal? Von wegen! Täglich dröhnt hier der Abrisshammer – und der hat wahrlich viel zu tun. Zu hören ist er fast im gesamten Wohngebiet Dätzweg.

Anwohner trösten sich mit der Aussicht darauf, bald hier einkaufen gehen zu können, auch wenn das geplante Einkaufszentrum etwas kleiner ausfällt als noch vor Jahren angedacht. Die freiwerdende Restfläche will die Stadt für den sozialen Wohnungsbau und hier konkret für Studentenwohnungen und Sozialwohnungen reservieren. Gerade dieser ist in Rottenburg knapp, und so begrüßen auch die Fraktionen des Gemeinderates diese Planungen.

Vielleicht hätte sich der ein oder andere lieber einen größeren Einkaufsmarkt gewünscht, doch hierfür gab es zum einen keine Investoren, zum anderen schränkte der Regionalverband mit seinen Vorschriften die Planungen in diese Richtung ein. Der Rottenburger Handels- und Gewerbeverein trägt die neuen Planungen mit einem abgespeckten Einkaufsmarkt mit – manch einer atmete vielleicht sogar erleichtert auf, fürchtete er doch um abwandernde Kunden. Dass sich ein Gartenmarkt sowie ein Elektromarkt ansiedeln werden, sei klar, sagt Baubürgermeister Thomas Weigel. Zudem wird es ergänzenden Einzelhandel mit Verkaufsflächen von bis zu 200 Quadratmetern geben.

Die Pläne für ein Einkaufszentrum haben sich in den vergangenen Jahren konkretisiert – dahingehend, dass nicht die gesamte dafür eingeplante Fläche benötigt wird. Doch eines ist klar: Die derzeitige Vorbereitung des Geländes wird noch einige Monate andauern, da man erst einmal den Bauschutt und Altlasten aus dem Areal entsorgen muss. Dies bedeutet, dass weiterhin erst einmal abgerissen wird.

Problematisch ist die unmittelbare Nähe zu den Bahngleisen. Man fragt sich, ob das nicht eine Gefährdung von spielenden Kindern sein kann. Das sei jedoch nicht der Fall, heißt es von Seiten der Stadt und des Stadtplanungsamtes. Denn die Bahnlinie werde mit einem Lärmschutzwall abgeschirmt, der zugleich auch das Queren der Bahngleise unmöglich mache.

Ein weiterer neuralgischer Punkt ist die Anbindung an die Osttangente. Hier schlägt der Bebauungsplan eine Ampellösung vor. Innerhalb des Wohngebietes Dätzweg werden die Straßen mit einem Kreisverkehr zusammengeführt.

Die Anwohner des jetzigen Wohngebietes werden sicherlich den einen oder anderen Tag mit Baulärm konfrontiert werden. Bis Mitte Juni soll der Abbruch der Anlagen beendet sein, sagt Baubürgermeister Thomas Weigel. Nach dem Baubeschluss für die Erschließungsstraßen können diese im September erstellt werden. Ostern 2017 soll der Straßenbau abgeschlossen sein, so dass dann gebaut werden kann.