"Schrauba ond Schaffa" müssen die beiden Ergenzinger Schleppersammler Theo Buchele (im Hintergrund) und sein Sohn Jürgen. Die Traktorensammlung fordert ihren Tribut.Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Hobby: Theo und Jürgen Buchele sammeln schon seit 20 Jahren Traktoren / 62 Stück in der Sammlung

Rottenburg-Ergenzingen (kra). Ein nicht alltägliches Hobby pflegen Theo und Jürgen Buchele schon seit 20 Jahren: Sie sammeln Traktoren. Mittlerweile sind es 62 Stück geworden, die sauber nebeneinander aufgereiht in der Gerätehalle der Familie stehen. Natürlich fahrbereit, etliche davon sind auch zugelassen, aber eben nicht alle. Das hat seinen besonderen Grund, erklärt Jürgen Buchele (52). Wer einen Traktor nämlich nicht landwirtschaftlich nutze, müsse den vollen Steuersatz bezahlen und diesem Umstand gehe man halt aus dem Weg.

Wer dann mit Theo Buchele, der immerhin 84 Jahre auf dem Buckel hat, durch die Traktorenreihen geht, staunt nicht schlecht. Er kennt die Geschichte von jedem seiner Sammlerstücke und diese kommen aus dem Gäu, dem Schwarzwald, dem Allgäu und sogar aus Griechenland. Angefangen habe er das Sammeln von Schleppern im Jahr 2000, so der Senior. Damals sei er bei einer Wirtin im Schwarzwald zu Gast gewesen, bei der ein älterer Traktor so vor sich hin rostete. Die Wirtin habe ihm ihr Leid geklagt, "jeder wolle den alten Schlepper haben, aber keiner wolle etwas dafür bezahlen". Dabei habe die Frau nur 200 Mark haben wollen und diesen Betrag habe er ihr dann auch gegeben.

Es seien im Laufe der Jahre immer mehr Traktoren geworden. "Manche wurden uns regelrecht angetragen, auf andere Raritäten sind wir durch die Zeitung aufmerksam geworden", so Buchele. Bestimmte Schleppertypen habe man oft lange gesucht und letztlich auch gefunden. Zusammen mit seinem Sohn Jürgen habe er dann teilweise aus echten "Rostlauben" mit aufwendiger Arbeit wieder brauchbare und funktionierende Traktoren gemacht und nicht selten habe man mangels Ersatzteilen, diese auch selbst hergestellt. Ansonsten laufe die Ersatzteilversorgung über das Internet aber gut, so Jürgen Buchele. Von den 62 Schleppern zählen 42 zur Marke Hannomag, 13 mal ist das Fabrikat Güldner vertreten. Dazu gesellen sich noch vier Traktoren von Fendt, zwei von Holder und einer von Schlüter.

"Jeder unserer Schlepper hat seine ureigene Geschichte", sagt Jürgen Buchele. So kam auch ein Traktor, den die Feuerwehr in Ergenzingen aus einer brennenden Scheune zog, zu den Bucheles. "Ich war damals aktiver Feuerwehrmann", erinnert sich Buchele: "Ich habe damals nur gehofft, dass wir den Traktor noch einigermaßen gebrauchsfähig aus der Scheune kriegen, lacht er. Dem war dann auch so, allerdings waren sämtliche Gummiteile verbrannt. Ich habe mich dann mit dem Besitzer kurzgeschlossen und auch diesen Schlepper erworben", so Buchele. Heute steht dieser Schlepper wieder wie neu in der Halle. Stolz sind Vater und Sohn darauf, dass sie bislang noch keinen einzigen der gesammelten Schlepper verkauft haben. "Das ist eine Sammlung und das soll auch so bleiben", erklären beide übereinstimmend.

Natürlich sei das Sammeln die eine Geschichte, die Restaurierung, die Reparatur und der Unterhalt die andere. "Da schlagen viele Stunden Arbeit zu Buche", sagt Jürgen Buchele und weiter: "Mein Vater ist fast jeden Tag in der Halle, denn Arbeit gibt es immer." Der 84-Jährige kümmere sich um den Kundendienst, Motor und Getriebeöl, den Luftdruck in den Reifen, prüfe die Elektronik nebst Batterien und halte den Fuhrpark in Bewegung. Er selbst kümmere sich so weit es seine Zeit zulässt um die Reparaturen.

Weitere Schlepper stehen bei den beiden Bucheles, die sich natürlich auch in der weiteren Umgebung einen Namen gemacht haben, derzeit nicht auf dem Wunschzettel. Auch die Oldtimertreffen, die Jürgen Buchele in Ergenzingen zusammen fünf Mal mit der Feuerwehr organisierte und an denen er nicht selten mit 30 Schleppern teilnahm, gehören wohl der Vergangenheit an.